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Rezension zu
1984

1984

Von: Frau Lehmann liest
06.02.2021

Vor etwa dreißig Jahren habe ich "1984" zuletzt gelesen. In Erinnerung hatte ich noch den ungefähren Inhalt und meine Begeisterung. Verdrängt hatte ich die Ratten und das zunehmende klaustrophobische Gefühl beim Lesen, das Gefühl, dass meine Welt mit Winston Smiths Welt zusammen schrumpft. Verdrängt hatte ich auch, dass man die beschriebenen Foltern fast körperlich spüren kann. Der Protagonist Winston Smith lebt in einer totalüberwachten Gesellschaft, in der sogenannte Teleschirme jede Regung überprüfen, in der es Gedankenverbrechen gibt, Hasswochen und Kinder, die darauf gedrillt werden, ihre Eltern zu überwachen und zu denunzieren. "1984" ist 1949 veröffentlicht worden, mit den Systemen Stalins und Hitlers vor Augen, ist aber heute so aktuell wie damals. Stück für Stück rückt unsere moderne Gesellschaft zumindest technisch immer näher an Orwells Dystopie heran. Das Amerika der Trump-Ära mit seinen Fake-News und Blindgläubigen schien auf bestem Wege, Orwells Ozeanien in die Realität zu bringen. Ich denke, jeder sollte den Roman lesen und sei es nur, um sich danach zu fragen, welche Daten er wirklich in öffentlichen Netzwerken freigeben möchte. Im besten Falle beginnt man aber darüber nachzudenken, wie eine Welt aussehen könnte, in der man gern leben möchte. Der Manesse Verlag hat "1984" in der sorgsamen Neuübersetzung von Gisbert Haefs veröffentlicht, mit einem Nachwort von Mirko Bonné.

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