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Rezension zu
Untertauchen

„Cottage - Jagd - Fluss“

Von: Literaturwerkstatt-kreativ / Blog
29.01.2021

„Literaturwerkstatt- kreativ / Blog“ stellt vor „Untertauchen“ von Daisy Johnson Gretel hat ihre Mutter das letzte Mal vor sechzehn Jahren gesehen. Die ersten Jahre ihrer Kindheit hat sie mit ihrer Mutter auf einem Hausboot gelebt. Als ihre Mutter plötzlich verschwand, wurde sie zu Pflegeeltern gegeben. Am liebsten möchte Gretel ihre Kindheit vergessen, aber es sind für sie noch Fragen offen, die nur ihre Mutter beantworten kann. Und so macht sie sich auf den Weg ihre Mutter zu finden. „Gretel hat nicht aufgegeben, bei Kliniken, Leichenhäusern und Polizeistationen nachgefragt. Dann bringt ein Anruf die beiden wieder zusammen. Doch die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen. Während das Erinnerungsvermögen der Mutter zusehends schwindet, will die Tochter endlich verstehen. Warum wurde sie im Stich gelassen? Was ist damals geschehen, in jenem letzten Winter auf dem Fluss? Fazit: Der „btb Verlag“ bringt innerhalb seines Taschenbuchprogramms unter dem Namen „btb Selection“ ab Herbst 2020 ausschließlich deutsche Erstveröffentlichungen als hochwertig ausgestattete, großformatige Klappenbroschur heraus. Diese Bücher sind an Leser/Innen gerichtet die ganz besondere und außergewöhnliche literarische Entdeckungen machen möchten. „Untertauchen“ ist eines dieser großartigen Entdeckungen, mit dem die 27-Jährige Britin Daisy Johnson die jüngste Finalistin des renommierten Man Booker Prize war. Sie hat ihren Roman in drei Teile gegliedert, „Cottage – Jagd – Fluss“ und verwebt mit ihrer exzellenten Erzählkunst nicht nur drei zeitversetzte Erzählstränge, sondern schafft zugleich eine wunderbare Verbundenheit zwischen realer Welt und Mythologie. Sie hat mit Gretel eine Protagonistin kreiert, auf die man sich erst einmal einlassen und einstimmen muss, um dann mit ihr auf eine literarische Reise zu gehen. Eine Reise, auf der sich Gretel auf den Weg macht ihre Mutter zu suchen. Eine ungewöhnliche Reise und eine äußert ungewöhnliche „Mutter – Tochter – Beziehung“. Auch wenn Daisy Johnsons Themen (verlassene Kinder / Ödipus Komplex / Demenz) sicher nicht leicht sind, so kann man ihr doch sehr gut folgen. Konzentriert muss man allerdings bleiben, ansonsten verliert man leicht den Überblick durch die komplexe Erzählung und den ständigen Wechsel der verschiedenen Zeiten. Ihr gelingt es aber hervorragend, mit ihrer bildhaften Sprache das Ganze erlebbar und verständlich zu machen. „Untertauchen“ ist mit Sicherheit keine Lektüre, die man mal eben so zwischendurch liest, aber für Liebhaber eher klassischer Literatur eine absolute Leseempfehlung. Das Daisy Johnson mit ihrem Roman auf die Shortlist des Man-Booker-Prize katapultiert wurde, überrascht mich nicht! Besten Dank an den „btb Verlag“ für das Rezensionsexemplar.

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