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Rezension zu
Ein verheißenes Land

Persönlich, kurzweilig, aber stellenweise zu ausführlich

Von: Crashies Wonderland
01.01.2021

In diesem umfassenden ersten Band seiner Präsidentschaft erzählt Barack Obama von seinen Anfängen als Politiker bis hin zu seiner Wahl zum Präsidenten und den Ereignissen seiner ersten Amtszeit. Das Ganze ist durchaus interessant zu verfolgen, verpackt in Obamas sympathische und bescheidene Persönlichkeit, durch die man ihn als Mensch einfach mögen muss. Zudem fließen immer wieder Tagebuch-ähnlich ganz persönliche Erlebnisse mit seiner Familie und seinen Freunden ein, die die Erzählung auflockern und noch stärker den Menschen Barack Obama umreißen. Das 38h umfassende Hörbuch bzw. sicherlich auch die über 1.000 Seiten starke Biografie verfliegen durch diesen Mix aus Politik und Alltag rasch. Dennoch hätte man das Buch auf jeden Fall kürzer halten können. Obama sagt zu Beginn selbst, dass er nur ein Buch hatte schreiben wollen, sich aber nicht kurz fassen konnte und es deshalb zwei Bände werden. Meiner Meinung nach hätte das aber durchaus geholfen, die wirklich relevanten Informationen mehr zu bündeln. Dennoch erhält man als Leser*in einen tieferen Einblick in das Wahlsystem der USA, die Hürden, die Politiker*innen überwinden müssen und die Arbeit, die dahinter steckt, wenn man Präsident*in werden möchte. Zudem berichtet Obama immer wieder über den Rassismus, der ihm als Schwarzen entgegengebracht wurde. Insgesamt erhält man einen speziellen Einblick in das politische und gesellschaftliche System der USA, was das Verständnis für die dortigen Probleme erhöht. Auch wird authentisch beschrieben, wie schwierig es sein kann, Mehrheiten für politische Veränderungen zu gewinnen oder überhaupt mit "neuartigen" Ideen auf Gehör zu stoßen. Es wird deutlich, dass Obama durchaus hohe Ziele hatte, wirklich etwas verändern wollte - aber es ihm nicht immer gelingen konnte. Dazu gehören auch (Fehl-)Entscheidungen, die er treffen musste und die er überwiegend selbstreflektierend in diesem Buch betrachtet. Was mich an manchen Stellen jedoch gestört hat, war, dass Obama nicht immer zu jedem Thema ein umfassendes Bild hat. Das wird v.a. im Bezug zu Israel deutlich, wo er seine eigenen Ansichten als Tatsachen darstellt. Ohne das nötige Hintergrundwissen kann man dadurch schnell zu Fehlschlüssen kommen. Hier war ich doch etwas überrascht, dass Obama nicht vielseitiger über Konfliktfelder informiert ist/wurde. Gelesen wird das Hörbuch von Andreas Fröhlich, der wie immer einen sehr guten Job macht. Er liest lebendig und deutlich, ohne je übertrieben den Autor nachahmen zu wollen. So vergeht die Zeit nochmal schneller und angenehmer. Insgesamt konnte ich aus der Biografie Obamas viel mitnehmen und mein Verständnis für die Politik der USA ausbauen. Man muss sich aber die Zeit nehmen, über das Gelesene auch nachzudenken.

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