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Rezension zu
Die rote Frau

'während zur selben Zeit in derselben Stadt Menschen kläglich an Hunger, Kälte und Seuchen verreckten'

Von: Travel Without Moving
26.12.2020

"Was waren das für Leute, die tagtäglich Abertausende von Kronen dafür ausgaben, Scheinwelten zu erschaffen, während zur selben Zeit in derselben Stadt Menschen kläglich an Hunger, Kälte und Seuchen verreckten?" (CD 1, Track 13) Wien im Jahre 1920: Die Stadt hat immer noch mit den Nachwehen des Ersten Weltkriegs zu kämpfen, und Rayonsinspektor August Emmerich und sein Assistent Ferdinand Winter sind aufs Abstellgleis geraten. Zwar sind sie mittlerweile in der Abteilung ‚Leib und Leben‘ der Wiener Polizei beschäftigt, aber statt sich mit spannenden Kriminalfällen zu beschäftigen, dürfen die beiden nur Sekretärinnentätigkeiten erledigen. Emmerich ist frustriert, aber es soll noch schlimmer kommen, denn die Schauspielerin Rita Haidrich begibt sich ins Präsidium, da ihrer Meinung nach ein Fluch auf den Dreharbeiten zu ihrem aktuellen Film lastet. Emmerich und Winter sollen sich um diese schnöde Angelegenheit kümmern. Bald stecken Emmerich und Winter jedoch unverhofft mitten in einem spannenden Fall und kommen einem Mordkomplott auf die Spur. Ich habe den ersten Band der Reihe (‚Der zweite Reiter‘) mit großer Begeisterung als Hörbuch gehört, und auch der zweite Fall hat mir gut gefallen, obgleich ich das erste Buch der Reihe um Emmerich etwas besser fand. Alex Beer ist es auch diesmal gelungen, eine besondere Stimmung aufzubauen und den Leser/Hörer ins Wien der 1920er Jahre zu versetzen. Gelesen wird das gekürzte Hörbuch von Cornelius Obonya, der der Geschichte die passende Intonation und einen wunderbaren Wiener Zungenschlag gibt. Auch wenn mir das Hörbuch insgesamt gefallen hat und ich mich auf den dritten Band der Reihe freue, ist bei ‚Die rote Frau‘ nicht recht der Funke übergesprungen. Ob dies an der Schusseligkeit von Emmerich lag, die zwar amüsant war, aber wenig überzeugend wirkte, oder daran, dass die Geschichte auf mich einfach etwas zu chaotisch wirkte, oder ob die Kürzungen für das Hörbuch vielleicht doch zu umfassend waren, weiß ich nicht, aber beim Hören musste ich mich oft ermahnen, weiter zuzuhören, nicht abzuschweifen, war nicht so gefesselt, wie ich das nach dem ersten Band erwartet hatte. Nichtsdestotrotz werde ich die Reihe weiterverfolgen und freue mich auf ‚Der dunkle Bote‘. Alex Beer: Die rote Frau. Ein Fall für August Emmerich. Gekürzte Lesung mit Cornelius Obonya. Random House Audio, 2018; 20 Euro.

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