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Rezension zu
Peggy Guggenheim und der Traum vom Glück

Moderne Kunst, Paris, London, New York – eine Frau, ein Leben, eine einzig wahre Liebe

Von: Becks
15.12.2020

Ich habe dieses Buch unheimlich gerne gelesen. Es hat mich mitgenommen auf eine Reise in die Kunstwelt der 30er Jahre. Eine fasznierende Frau in einer Zeit des Umbruchs. Nicht nur auf der politischen Ebene, sondern auch im Bereich der Kunst, sei es Malerei, Skultpturen, Fotografie, Bücher. Auf das Buch aufmerksam geworden, bin ich durch den Titel. Der Name Guggenheim klingt schon sehr vielversprechend. Außerdem hatte ich gehofft, durch das Buch mehr über die Künstler und Künstlerinnen und überhaupt die ganze Artszene zu erfahren. Gleichzeitig hatte ich aber auch Angst, dass dies alles in einem hoffnungslos kitschigen Hintergrund passieren würde. Aber zum Glück weit gefehlt. Peggys Suche ist informativ, amüsant und so gut durchdacht, dass sie süchtig macht. So ist Sophie Villard ein richtig guter Pageturner gelungen. Ich habe die Kunstszene aus dem Inneren heraus kennengelernt, Insider-Informationen erhalten und mir ein Wissen aneigenen können, dass ich so lesbar verpackt wohl in keiner anderen Fachlektüre erhalten hätte. Natürlich ist – wie Villard im Nachwort auch schreibt – nicht alles wortwörtlich so geschehen, wie sie es schreibt. Dennoch ist der Kern der Geschichte wahr. Die Künstler und Künstlerinnen haben exisitert, die Freundschaften geknüpft und die Kunst in Europa in Gefahr. Manchmal kam es mir ein wenig wie Name-Dropping vor, Man-Ray, Samuel Beckett, Max Ernst, aber dann musste ich mir in Erinnerung rufen, dass Peggy Guggenheim in der Welt der High Society verkehrte und es daher zum guten Ton gehörte, sich mit Kunst auszukennen. Die Leserinnen lernen Peggy in Paris kennen. In dieser Stadt fühlt sie sich zugehörig. Dort fühlt sie sich zu Hause. Um Geld zu verdienen und die moderne Kunst zu fördern, setzt sie sich in den Kopf, eine Galerie aufzumachen. Doch nicht in Paris. Nein. Dafür ist die Stadt ihrer Meinung nicht geeignet, sondern in London. So reist sie zwischen Paris und London hin und her, führt ihre Galerie, trifft sich mit vielversprechenden neuen Künstlern und Künstlerinnen. Sie verliebt sich in Samuel Beckett, den jungen, aufstrebenden Schriftsteller. Doch obwohl zwischen den beiden ein unzertrennliches Band besteht, bricht er ihr das Herz. Was hätte zu einer triefenden Herzschmerzgeschichte werden können, zeugt einfach nur davon, wie stark, selbstständig und zielstrebig Peggy war. Doch was überall dem Glück und der Zufriedenheit schwebt, ist die Bedrohung aus Nazi-Deutschland. Wie schon gesagt, hatte ich Angst, dass der Roman sehr kitschig und verweichlicht sein könnte. Das hat zum einen mit dem vollständigen Titel als auch mit dem Cover zu tun. Aber Peggy träumt nicht nur vom Glück. Sie setzt auch alles daran, ihre Träume wahr werden zu lassen. Das bewundere ich sehr und hat mich ein Stück weit inspiriert. Wenn mich das Titelbild am Anfang abgeschreckt, sehe ich nun eine fantastische, zielstrebige Frau, die ihren Weg geht. Sophie Villard hat ein tolles Buch mit einer wunderschönen Sprache geschaffen. Da dieser Roman die 1930er Jahre behandelt, habe ich die Hoffnung, dass es noch einen oder mehrere Nachfolger geben wird, die die nächsten Jahrzehnte behandeln.

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