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Rezension zu
Untertauchen

Ein besonderes Lesevergnügen

Von: Lisa (@__stillgrowing)
25.11.2020

Sechzehn Jahre ist es her, dass Gretel ihre Mutter gesehen hat. Sechzehn Jahre, in denen sie die Suche nach ihrer Mutter zwar nicht aufgegeben, in denen sie aber dennoch versucht hat, ihre Kindheit auf dem Fluss zu vergessen. Die Erinnerungsfetzen an die Zeit auf dem Hausboot wehren sich jedoch hartnäckig dagegen in Vergessenheit zu geraten.. Als Gretel ihre Mutter schließlich findet, versucht sie verzweifelt das Puzzle der Vergangenheit zusammenzusetzen und zu verstehen, was damals im letzten Winter auf dem Fluss passiert ist und warum ihre Mutter sie damals verlassen hat, während sie gleichzeitig dabei zu sehen muss, wie das Erinnerungsvermögen ihrer Mutter mehr und mehr schwindet. Anfangs ist es mir wirklich schwer gefallen in die Handlung des Buches abzutauchen, da Daisy Johnsons Schreibstil anders und sehr eigen, gleichzeitig aber auch wirklich besonders ist. Ihre Worte malen in den unterschiedlichsten Schattierungen, sind dicht miteinander verschlungen und zeichnen äußerst bildhaft das Geschilderte. Ist man erst einmal in den Fäden ihrer Worte verworren, vergisst man alles um sich herum und taucht vollkommen in die Geschichte ein - so ging es mir zumindest relativ schnell, nachdem ich mich an ihre Schreibweise gewöhnt hatte. Was zunächst als einfache Erzählung zu beginnen scheint, stellt sich schnell als komplexe und vielschichtige Geschichte heraus, die sich durch unterschiedliche Handlungsstränge in verschiedenen Zeiten entfaltet. Letzteres hat mir besonders gut gefallen, da es sowohl der Handlung als auch den Figuren deutlich mehr Tiefe und Dynamik verleiht, während gleichzeitig der Spannungsbogen ausgebaut wird (das klassische „nur noch ein Kapitel“ Phänomen, bei dem man dann doch noch drei weitere Kapitel liest). Dementsprechend fand ich es faszinierend zu sehen, wie Johnson am Ende die einzelnen Fäden zusammen laufen lässt und sich somit der Kreis ihrer Geschichte schließt. Für mich war „Untertauchen“ ein besonderes Lesevergnügen, das mich auch nach der letzten Seite noch lange beschäftigt hat. Deshalb eine absolute Leseempfehlung meinerseits.

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