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Rezension zu
Outland - Der geheime Planet

Eine spannende Dystopie aus dem College-Milieu - für eher jüngere Fans

Von: fwe-blog
25.11.2020

Das Buch "Ich bin viele" hatte ich in ganz guter Erinnerung; die Ankündigung zu "Outland" klang spannend. Also habe ich mich um ein Rezensions-Exemplar beworben (diesmal als Hörbuch). Der Science-Fiktion-Roman lebt von der Kombination zweier Handlungsstränge: Es geht um eine Naturkatastrophe im Yellowstone-Park und die futuristische Erfindung einer kleinen Gruppe von College-Studenten. Für solche Geschichten ist ein Spoilen total unangemessen. Es sei daher nur verraten, dass die jungen Leute den Zugang zu einer parallelen Welt finden und diese Zweit-Erde plötzlich eine sehr grundsätzliche Bedeutung gewinnt. Erzählt wird, wie diese Studenten mit der fantastischen Erweiterung ihrer Optionen umgehen - zunächst ganz privat, später dann sozusagen gesellschaftlich. Der Fokus der Betrachtung liegt aber auf dem Erleben und Verhalten der Protagonisten. Der wissenschaftlich-technische Hintergrund lässt sich den Theorien zu Parallel-Universen zuordnen. Abgesehen von der erwähnten Erfindung, die einen Transfer ermöglicht, verbleibt der gesamte Plot in der Gegenwart. Eine gehörige Portion naturwissenschaftliche Information wird zum Thema "geologische Katastrophen" geliefert; das lässt auf eine sorgfältige Recherche schließen. Eine Kurz-Charakterisierung könnte lauten: Es ist ein Buch über junge Leute für junge Leute. Grund für diese Einordnung ist die starke Betonung von alterstypischen Verhaltens- und Beschreibungsmustern. Die Welt wird aus Sicht von College-Studenten betrachtet; ihre Art zu denken, ihre Alltagsfragen und -probleme sind die Fäden, aus denen der Grundstoff für diesen Roman gewebt wurde. Es geht u.a. um Dinge wie Abenteuerlust, Risikobereitschaft, Coolness, Rivalitäten und Zukunftsperspektiven. Auch die Begeisterung für Technik, einen gewisse jugendliche Naivität und eine Faszination für Reichtum und Waffen spielen eine Rolle. Emotionale Beziehungen, Liebe und Sex bleiben dabei - ein wenig überraschend - weitgehend im Hintergrund. Es ist wohl einfach vorrangig ein Buch für technikverliebte Jungs! Wenn man danach sucht, lassen sich in der Story natürlich auch ein paar übergreifende, gesellschaftlich relevante Themen finden: Wir finden Freundschaft und Loyalität, es werden Fragen nach Verantwortung gegenüber Dritten gestellt, es geht um Formen des Zusammenlebens und der Selbstorganisation, auch um Rache und Vergeltung. Ach ja: Ist das Ganze spannend geschrieben? Ich finde schon. Einige Spannungsebenen werden aufgerollt, man kann sich hinreichend mit den "Guten" identifizieren und mit ihnen auf einen akzeptablen Ausgang (Achtung: Wortspiel) hoffen. Outland ist für mich kein großer Wurf. Das meiste ist doch ein wenig Durchschnittskost, die aber sicher trotzdem von der Zielgruppe mit Vergnügen konsumiert wird. Die Handlungsschemata sind weitgehend erwartbar und kalkulierbar; da gibt es wenig Experimentelles (da gefiel mir das Ende). Für etwas "reifere" Leser/Hörer ist die breit ausgewälzte Jugend-Perspektive manchmal doch ein wenig nervig. Auch merkt der Autor nicht immer, wann eine Idee wirklich hoffnungslos überstrapaziert ist - so wie die Sache mit dem Kaffee (der als Objekt der Begierde unendlich zelebriert wird). Alterstypische Fans des Genres machen mit "Outland" sicher nichts verkehrt; etwas wählerische Genießer finden sicher anspruchsvollere Kost. Die Umsetzung als Hörbuch ist ohne Zweifel gut gelungen. Hier ist eine Hörprobe.

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