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Rezension zu
Das Experiment sind wir

Worüber reden wir hier eigentlich?

Von: Claudia Grothus
22.10.2020

Wir diskutieren und argumentieren viel über unsere Zukunft. Über Klimawandel, die Folgen der Corona-Pandemie und den Weg, den wir jetzt wirtschaftlich, sozial und politisch einschlagen müssen. In diesen Diskussionen drehen wir uns aber viel zu häufig um persönliche oder gerade populäre Meinungen und Überzeugungen – also eher um gefühltes, schlimmstenfalls vermeintliches Wissen. Wir diskutieren dabei also, ohne uns dessen bewusst zu sein, nicht über die Realität, sondern über das, was wir für Realität halten. Das bringt uns nicht weiter. Es ist so gar nicht effektiv, Entscheidungen über die Zukunft aufgrund von Meinungen und nicht aufgrund von Tatsachen zu fällen. Wir benötigen eine Basis an wissenschaftlichem Verständnis dafür, was auf unserem Planeten gerade unaufhaltsam passiert. Was also müssen wir wissen, um sinnvolle und zielführende Diskussionen über unsere Zukunft zu führen? Christian Stöcker hat in seinem Buch „Das Experiment sind wir“ einen wirklich atemberaubenden Teil dieses Basiswissens zusammengestellt. Das Kernthema ist dabei die zunehmende Beschleunigung, das exponentielle Wachstum von allem, was der Mensch irgendwann einmal mit der Erfindung des Rads begonnen hat. Beim Lesen dieses Buches steigt immer mehr die Erkenntnis auf: Es wird nicht nur nichts so bleiben, wie es war, sondern diese Veränderung wird auf allen Ebenen immer rasantere Fahrt aufnehmen. Dinge, die wir in der fernen Zukunft verorten, geschehen viel schneller als erwartet. Das gilt für Captain Kirks Dialoge mit dem Computer, der innerhalb einer halben Generation Alexa oder Echo heißt, genauso wie für die Prognosen über den ungebremsten Klimawandel. Christian Stöcker gibt mit seinem inhaltsstarken Buch Wissen und Argumente an die Hand, sich an Diskussionen über den Klimawandel und das Weltgeschehen kompetent zu beteiligen. Dabei spannt er einen weiten Bogen, angefangen beim Verständnis für exponentielles Wachstum über die rasante Entwicklung künstlicher Intelligenz, menschliche Eingriffe in Gen-Codes und sozialpsychologische Handlungsgrundlagen - bis hin zu der These, den Spieß umzudrehen und zu fragen: Können wir den Planeten mithilfe der Exponentialfunktion retten? Zugegeben: Dieses Buch ist alles andere als ein Schmöker. Hier muss man schon sein Gehirn einschalten. Die nötige Motivation zum Weiterlesen kommt aber daher, dass die Themen wirklich extrem spannend sind und sich spürbar von Seite zu Seite das eigene Bild von der Realität unserer Welt ändert. Also: "Die Ausrede 'Das konnte doch niemand ahnen' zieht nicht mehr!"

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