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Rezension zu
Friday Black

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Dystopie vs. Zukunftsvision

Von: lesestress
08.10.2020

„Emmanuel hatte angefangen, die Grundlagen seiner Schwarzheit zu lernen, noch bevor er schriftlich dividieren konnte: zu lächeln, wenn er wütend war, zu flüstern, wenn er am liebsten geschrien hätte.“ In seinen „Friday Black. Storys“ entführt Autor Nana Kwame Adjei-Brenyah Leser*innen in die (nicht immer allzu ferne) dystopische Zukunft: Zwölf eigenständige Kurzgeschichten vermitteln eindringliche Perspektiven zwischen brutalen Gewalteskapaden und Momenten des Fantastischen – übergeordnet in die Themen Rassismus, Gewalt und Konsum. Jede einzelne Geschichte versteht sich als eine Kritik an der Gesellschaft selbst und das überspitzte Handeln aller Protagonist*innen führt somit zu einer düsteren und eindringlichen Verzerrung, die teilweise sogar komisch anmutet – pechschwarz und bitterböse, wie der Titel selbst. Vielschichtig, abwechslungsreich und originell gestaltet Adjei-Brenyah seine Erzählungen und bannt Leser*innen wortgewandt inmitten der Handlungen. Sein klarer Stil ist geradezu hypnotisch-eindringlich und regt in seiner Distanziertheit zum Nachdenken, wie auch den Wunsch zum Auswerten der Geschehnisse an – was ich an dieser Stelle entschieden empfehlen möchte. Einige Texte sind extrem verstörend, andere auf wunderbare Art skurril und grotesk. In jedem aber, steckt das Potenzial, um ergründet zu werden. Ich selbst bin den Geschichten zusammen mit @coffeecakesandbooks auf die Spur gegangen, habe diskutiert und interpretiert und wurde teilweise ernüchtert, manchmal erheitert und wenige Male ratlos zurückgelassen. „Friday Black. Storys“ ist ein kraftvoller, doch nicht perfekt balancierter Kurzgeschichtenband. Trotzdem sind einige seiner Texte so stark angelegt, dass ich darüber leicht hinwegsehen konnte und mich bereits auf das nächste Buch von Nana Kwame Adjei-Brenyah freue (wenn seine Kurzgeschichten schon so stark sind, wie großartig würde dann sein erster Roman sein?). Klare Leseempfehlung für Fans von Kurzgeschichten und Dystopien, aber auch allen Menschen, die gern ihre Perspektive ergänzen und diverser Lesen möchten!

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