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Rezension zu
Vardo – Nach dem Sturm

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein düsterer Roman voller Tragik, der auf wahren Begebenheiten beruht.

Von: Christina Unrau
02.10.2020

Vardø, Norwegen, am Weihnachtsabend 1617: Ein unerwartet heftiger Sturm bricht über dem Meer aus und 40 Männer sterben. Die Frauen bleiben allein zurück und sich selbst überlassen. 18 Monate nach dem Sturm kommt Absalom Cornet, schottischer Kommissar, mit seiner norwegischen Ehefrau auf die Insel und soll für Ordnung sorgen - und die Insel von Zauberei sowie Hexerei befreien. Kiran Millwood Hargrave hat mit diesem Roman ein bedrückendes Portrait des 17. Jahrhunderts und der Rolle der Frau in dieser Zeit entworfen. Die Handlung ist nicht besonders spannungsgeladen, sondern schreitet eher bedächtig voran - es herrscht aber eine sehr fesselnde Atmosphäre, die den/die LeserIn in ihren Bann zieht. Themen wie Hexenverfolgung, Machtverhältnisse und Überlebenskampf werden authentisch geschildert. Zudem wird gezeigt, was ein "falscher" Glaube anrichten kann - und wie die Masse einzelne Personen mit sich reißt. LeserInnen erfahren zudem auch mehr über Norwegen - Essgewohnheiten, Landschaft, Völker (Sàmi). Nicht ganz überzeugen konnte leider die eingebaute Liebesgeschichte. Erzählt wird aus zwei Perspektiven, was durchaus ansprechend und packend ist. Die Stimmung in diesem Roman ist sehr düster und bedrückend, die Schreibweise poetisch. Besonders beeindruckend und zugleich verstörend ist, dass das Buch von wahren Begebenheiten inspiriert wurde und einen historischen Hintergrund hat - unter anderem ereignete sich im Jahr 1617 tatsächlich ein Sturm, der 40 Männern das Leben kostete. × Auf dem Klappentext des Buches steht, dass der Kommissiar erst 3 Jahre nach dem Sturm auf die Insel kommt - das stimmt allerdings nicht, da sich die ganze Handlung des Romans innerhalb von 3 Jahren abspielt: 1617-1620. ×

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