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Rezension zu
Das Geheimnis von Hester Hill

Spannender Gruselroman für Kinder

Von: Tintenhain
29.09.2020

Eigentlich haben die Geschwister Meg und Frank so gar keine Lust, zu ihrem Onkel und dessen Lebensgefährten nach Svarthed zu fahren. Aber das ist immerhin besser als den Streitereien der Eltern ausgeliefert zu sein, die sich nun endgültig getrennt haben. Bereits am Bahnhof beobachtet Meg merkwürdige Dinge. In dem verlassenen und abgeschlossenen Gebäude befindet sich ein Mädchen, das plötzlich verschwindet und Meg ist sich sicher, dass es dasselbe Mädchen wie auf dem Bild im Herrenhaus Hester Hill sein muss. Aber dieses Bild ist 100 Jahre alt. Nachts hört Meg seltsame Geräusche, ein Poltern und das Weinen eines Babys. So richtig mysteriös wird es aber, als Meg erfährt, dass in der örtlichen Buchhandlung ein Päckchen für sie liegt – seit 100 Jahren. Langsam kommen Meg, Frank und ihre neue Freundin Lily dem Geheimnis von Hester Hill auf die Spur. Von Kristina Ohlsson kannte ich bisher nur den Mystery-Jugendroman „Glaskinder„. Mit „Das Geheimnis von Hester Hill“ legt sie nun ein Kinderbuch für Leser*innen ab 9 Jahren vor. Geister aus der Vergangenheit, ein magisches Spielbrett, nachts weinende Kinder und eine Stimme im Wald – Kristina Ohlsson schöpft aus dem Vollen, wenn es darum geht, Gruselstimmung zu erzeugen und ich kann mir gut vorstellen, dass das bei der Zielgruppe wirkt. Selbst ich hatte manchmal ein mulmiges Gefühl, auch wenn es auf mich manchmal etwas zu dick aufgetragen wirkte. Ohlsson nutzt für das Kinderbuch einen einfachen Schreibstil mit kurzen Sätzen und kleinen Kapiteln, der es auch weniger geübten Kindern ermöglicht, dranzubleiben. Der Lesefluss ist für geübte Leser*innen dafür umso schneller. Ohlsson verpackt in ihren Roman Themen von den Sorgen der beiden Scheidungskinder bis hin zu Zwangsadoptionen Anfang des letzten Jahrhunderts, als es Frauen nicht gestattet war, ihre unehelichen Kinder zu behalten. Meg und Frank verarbeiten die Trennung der Eltern unterschiedlich, wobei man dazu sagen muss, dass das hier nicht das Hauptthema ist. Auch die gleichgeschlechtliche Beziehung der beiden Onkel wird nicht als Thema, sondern als selbstverständliche Gegebenheit betrachtet, was ich sehr angenehm fand. Der Fokus liegt natürlich darauf, das Geheimnis in der Vergangenheit von Hester Hill zu lüften. Dabei gelingt es Kristina Ohlsson sowohl Grusel und Spannung als auch Abenteuerlust zu wecken. Die Geschichte ist einfach gestrickt und dabei weniger investigativ als vermutet. Vielmehr kommen die Kinder in ihren Ermittlungen eher dadurch voran, dass passenderweise gerade Dinge passieren oder sie mit der Nasenspitze auf das nächste Puzzleteil gestoßen werden. Trotzdem hat mir das Buch Spaß gemacht und ich kann es zumindest jungen Leser*innen, die es gern ein bisschen gruselig mögen, gern empfehlen. © Tintenhain

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