Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Dorfroman

Eine großartige politische coming-of-age-Geschichte

Von: Silke Schröder, hallo-buch.de
28.09.2020

In einfühlsamer Weise erzählt Christoph Peters in seinem “Dorfroman” vom Erwachsenwerden in der westdeutschen Provinz, von der Rebellion gegen die Eltern, dem katholisch geprägten Dorfleben und den politischen Auseinandersetzungen, die durch das Projekt eines Kernkraftwerks besonders gefährlicher Bauart über ein Dorf hereinbrachen. Im Mittelpunkt steht der 15-jährige Ich-Erzähler, der noch nach seinem Weg durchs Leben sucht und vom begeisterten Schmetterlingsfänger zum jugendlichen Anti-AKW-Rebell mutiert – kein leichter Schritt im katholisch-konservativ geprägten Landkreis Kleve. Dabei bedient sich Peters vieler realer historischer Bezüge, switcht immer wieder von der Gegenwart in die ausgehenden 1970er Jahre und lässt so den Beginn der jahrzehntelangen Atomkraft-Debatte in der damaligen BRD noch einmal auferstehen. Gleichwohl behält seine sehr persönliche Geschichte das richtige Gleichgewicht zwischen autobiografischem Geschichtsgemälde und der Beschreibung eines aktionistisch-jugendlichen Aufbegehrens gegen politischen Mief und blinden Fortschrittsglauben. “Dorfroman” ist ein Buch, hinter dessen unscheinbarem Titel eine großartige politische coming-of-age-Geschichte steckt.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.