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Rezension zu
Tödliche Sonate

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Tödliche Sonate - Detektiv oder die Geschichte einer Geige?

Von: Miroslav Vilimec aus Prag
17.09.2020

Wenn jemand nicht glaubt, dass ein Kriminalroman mit einer professionellen musikalischen Abhandlung kombiniert werden kann, würde ich empfehlen, das Buch "Tödliche Sonate" zu lesen. Es handelt sich in erster Linie um eine Detektivgeschichte, die mit einem kaltblütigen, brutalen Mord beginnt. Die Untersuchung von Kommissar Di Bernardo durchdringt den gesamten Roman und führt letztendlich dazu, dass sich das Labyrinth der Menschen und ihrer Geschichten auflöst. Die Detektivlinie hält eine konstante Spannung, die durch die spezielle Idee des Autors verstärkt wird – nämlich durch den Ausdruck der emotionalen Gefühle des Mörders selbst. In den begleitenden Teilen des Buches, die in einer anderen Schrift geschrieben sind, teilt er seine Motive und Absichten mit. Dies schafft eine Art Widerspruch, der den Leser vollständig in die Detektivhandlung einbezieht. Insider, die sich zumindest ein wenig in der Musikwelt auskennen, werden jedoch bald andere Stimmen dieser Komposition entdecken, die für viele noch interessanter sind. Gleichzeitig mit der Geschichte aus der Gegenwart beobachtet man ein sehr fernes Ereignis. Die Autorin führt uns in die Geigenwerkstatt von Antonio Stradivari ein, in der ein mythisches Instrument geschaffen wird - die Geige "Messias". Selbst in der Geschichte des Geigenbaus ist dieses Instrument geheimnisvoll. Die Geschichte dieser vielleicht berühmtesten Geige von Antonio Stradivari reicht bis in die Gegenwart und ist eng mit den Ereignissen des Kriminalromanes verbunden. Sind die historischen Szenen im Buch wahr oder nur fiktiv? Natürlich: innerhalb des Romanentwurfs verziert die Autorin den Melodieplan mit ihren eigenen Modulationen, aber die Akkorde der Geschichte sind historisch wahr. Und wer ist die Autorin, der den Lesern nicht nur eine klassische Detektivgeschichte, sondern auch einen sehr aufschlussreichen Einblick in das Schicksal der Geige nicht nur von Stradivari, sondern auch anderer berühmter Geigen der Vergangenheit bietet? Wer diskutiert die Tatsachen aus der Musikindustrie, die oft an bloße Geschäfte grenzt, mit einem tiefen Verständnis? Wer bringt den Lesern viele Details aus den Konzertaktivitäten von Künstlern? Es ist klar, dass das Buch nicht von einer Autorin gewöhnlicher Kriminalromane geschrieben werden konnte. Sie ist die wichtige Geigenvirtuosin Natasha Korsakova. Die Musikerin hat russische und griechische Wurzeln; Zeugen älterer Zeiten erinnern sich vielleicht an den Namen des hervorragenden russischen Geigers Andrei Korsakov, der der Vater von Natasha war und leider im Zenit seiner internationalen Karriere starb. Natasha trat in seine Fußstapfen. Im Alter von 19 Jahren zog sie nach Deutschland und entwickelte eine reiche Konzertaktivität, sie hat bereits in unserem Land als Solistin mit mehreren Orchestern gespielt und hat auch eine bemerkenswerte Diskographie. Heute lebt sie in der Südschweiz und ist oft auch in Rom, der Schauplatz des Buches ist und ihm seine typische Farbe verleiht. Der Kontrapunkt von "Tödliche Sonate" hat also viele interessante Stimmen, und es kommt nur auf den Leser an, welches Thema ihn mehr interessiert. Wird es der geniale Geigenbauer Stradivari sein, oder der berühmte italienische Virtuose und der einzige Schüler von Niccol Paganinis Camillo Sivori, oder ist es eine eindrucksvolle Beschreibung römischer Ecken, die Details des Konzertbetriebs oder die Suche nach dem Mörder? Für mich schien diese Polyphonie als ein sich entfaltendes Ganzes sehr ausgeglichen zu sein. Es bringt Spannung, Leseerfahrung und viele professionelle Informationen. Es gibt nur wenige solche Veröffentlichungen, die nicht nur das musikbegeisterte Publikum interessieren. Ich kann das Buch "Tödliche Sonate" der Geigerin und Schriftstellerin Natasha Korsakova daher einer breiten Palette von Lesern wärmstens empfehlen.

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