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Rezension zu
Der Geheime Garten

Der geheime Garten von Frances Hodgson Burnett

Von: Vanessa
03.09.2020

Das geheime Garten ist ein Kinderbuch von Frances Hodgson Burnett und spielt größtenteils in England. Mary Lennox lebt mit ihren Eltern in Indien bis beide innerhalb von kürzester Zeit an Cholera sterben. Mary wird im Haus gefunden und zu ihren Verwandten nach England geschickt. In London wird sie von Mrs. Medlock, der Haushälterin ihres Onkels, abgeholt. Diese bringt sie dann nach Misselthwaite. Allerdings wird Mary kein warmer und herzlicher Empfang bereitet, sondern sie ist auch dort erst einmal auf sich selbst gestellt. Ihre Eltern vermisst sie kaum, weil ihre Mutter zu sehr mit sich selbst beschäftigt war und ihr Vater viel arbeiten musste, aber ihre Kinderfrau vermisste sie sehr, zumal diese ihr bei allem half und man in England von ihrer erwartet, dass sie sich zum Beispiel alleine anzieht. Mary bekommt zwar zwei Zimmer in dem großen Herrenhaus im Moor, hat dort aber eigentlich kein Spielzeug. Ihre Mahlzeiten nimmt sie alleine ein und wird dort hauptsächlich von Martha, einer jungen Frau, die mit ihren Geschwistern und ihren Eltern auf dem Moor lebt, betreut. Martha erzählt von ihrem Bruder Dickon und ihrer Mutter, die Mary gerne irgendwann kennen lernen würde. Mary lebt sich immer mehr ein in Misselthwaite und freundet sich sogar mit Martha an. Da sie immer noch kein Spielzeug hat, geht sie ziemlich schnell nach ihrer Ankunft nach draußen in den Garten, um dort zu spielen, die Blumen zu betrachten und lernt dort auch die Gärtner und die Gärten kennen. Bei einem ihrer Streifzüge entdeckt sie einen geheimen Garten, von einer Mauer umschlossen und von einer grünen Tür verborgen. Kurz darauf findet sie durch einen Zufallen den bislang vergrabenen Schlüssel und macht sich von nun daran, den Garten umzugestalten. Zwischenzeitlich lernt sie Mr. Archibald Craven kennen, der sich aber kurz darauf auf eine Reise begibt und Mrs. Medlock und Martha die Verantwortung für das junge Mädchen überträgt. Dickon kommt vorbei, freundet sich mit Mary an und von nun an arbeiten beide gemeinsam im Garten. Irgendwann findet Mary durch einen Zufall heraus, dass Misselthwaite noch einen weiteren Bewohner hat: Colin. Er ist Mr. Cravens Sohn und somit Marys Cousin und ist schwerkrank. Vieles von seiner Krankheit ist eingebildet bzw. psychosomatisch und so schafft es Mary nach und nach den kränkelnden Jungen zurück ins Leben zu führen. Nach einem schlimmen Streit beschließt Mary Colin nun doch von dem geheimen Garten zu berichten, damit dieser dort auch das Wunder des Frühlings erleben kann. Dickon soll nun also Colin mit dem Rollstuhl durch den Garten schieben. Gemeinsam arbeiten sie von nun an regelmäßig im Garten, Colin geht es von Tag zu Tag besser und er bekommt immer mehr Appetit; genau wie Mary. Beide werden immer engere Freunde und schaffen es schließlich den Garten wieder zum Leben zu erwecken, vor allem dank Dickons Hilfe, da dieser einen grünen Daumen hat und sich gut mit Pflanzen und Tieren auskennt. Mr. Craven erhält einen Brief von Dickson Mutter, in diesem bittet sie ihn, zurück nachhause zu kommen. Dieser leitet seine Rückkehr unmittelbar nach Erhalt des Briefes ein und träumt von einer Stimme, die ihm etwas von einem Garten einflüstert. Der geheime Garten war der Ort, an dem seine Frau damals starb und so erinnert ihn sowohl sein Sohn, als auch der abgeschlossene Garten an diesen schlimmen Verlust. Als er zurückkehrt, hält der Garten jedoch eine andere Überraschung für ihn bereit… Auch von Der geheime Garten von Frances Hodgson Burnett habe ich wieder das Hörbuch gehört. So werde ich auch hier wieder auf beide Komponenten, Inhalt und Medium, eingehen. Das Hörbuch beruht auf einer Übersetzung von Felix Mayer und wurde wohl von Iris Berben eingesprochen, weil es dieses Jahr auch einen Film dazu geben sollte. Das Hörbuch ist leidet etwas gekürzt aber ab 7 Jahren. Das Cover passt ziemlich gut zum Inhalt und hat mir gut gefallen. Das Rotkehlchen ist für die Handlung auch nicht unwichtig, weil es beispielsweise Marys erster Freund in Misselthwaite ist und sie zum Garten und zum Schlüssel führt. Iris Berben hat ihre Sache wunderbar gemacht. Eine weibliche, sanfte Stimme als Erzählerin für ein Kinder- bzw. Jugendbuch mit einer weiblichen Protagonistin passte gut. Und obwohl Mary am Anfang als alles andere als sanft beschrieben wird, passte auch hier die Stimme gut zur Handlung. Für mich war es auch überhaupt nicht notwendig, dass es hier einen Sprecherwechsel gibt je nach dem wer gerade in der Handlung im Vordergrund steht, weil Mary ohnehin in nahezu jedem Kapitel von Relevanz ist, wenngleich sie später natürlich in den Hintergrund tritt, weil es natürlich hauptsächlich um Colins Heilung geht. Auch da fand ich die weibliche Stimme nicht störend. Iris Berben hat auch die Atmosphäre eines englischen Landhauses, oder zumindest wie ich es mir vorstelle, wunderbar eingefangen und ich habe ihr wirklich gerne zugehört. Zur Geschichte selbst muss ich ja auch gar nicht so viel schreiben, das Kinderbuch ist schließlich unheimlich bekannt, wenngleich viele von Burnett wohl Den kleinen Lord kennen. Daneben gibt es auch noch das Kinderbuch Eine kleine Prinzessin, das vielleicht auch einige kennen. Im Geheimen Garten geht es um solche Themen wie Freundschaft und Liebe (vor allem zwischen Eltern und ihren Kindern, aber auch zwischen Freunden) und es geht um Entwicklung. Vor allem Colin und Mary machen eine große Entwicklung durch, wobei diese bei Mary schon einsetzt bevor sie mit Colin und Dickon befreundet ist. Sie ist – genau wie Dickon – mit Tieren befreundet und vor allem zu dem Rotkehlchen hat sie eine enge Bindung, sodass die beiden sich immer gegenseitig zu freuen scheinen, wenn sie sich im Garten treffen. Bei Colin geht die Entwicklung mit dem Garten einher. Während die Freunde im Garten arbeiten und über den Zauber der Natur sprechen, der im Frühling alle tot geglaubten Pflanzen wieder zum Leben erweckt, blüht auch der kleine Junge auf und erwacht zu neuem Leben. Dieser Entwicklung zuträglich scheint auch die Freundschaft zu Mary und Dickon, und all den Tieren, die Dickon immer dabei hat. Es geht aber auch um Familie. Archibald Craven hat vor etlichen Jahren seine Frau durch einen bedauerlichen Unfall im Geheimen Garten verloren. Das kann er offenbar weder dem Garten, noch dem gemeinsamen Sohn und erst recht nicht sich selbst verzeihen. In dem gekürzten Hörbuch wurde es für mich so dargestellt als ob Colin komplett von alleine der Idee verfallen wäre, dass er ein Krüppel werden würde und nicht lange leben wird. Weil er davor solch eine Angst hat, liegt er den ganzen Tag im Bett und sobald er auch nur eine kleine Beule auf seinem Rücken zu spüren glaubt, bekommt er Panikattacken und schreit das ganze Haus zusammen. Als Mr. Craven wieder nachhause kommt, wirkte er – für mich – eher überrascht darüber, dass sein Sohn draußen ist und gerade mal keine Attacke hat. Das wirkte auf mich so, als wäre Colin alleine auf die absurde Idee mit der Behinderung und der Erkrankung gekommen und sein Vater hätte es deshalb in seiner Nähe nicht ausgehalten und ihn abgeschoben. Für mich ergibt es aber eher Sinn, wenn der Vater seinen Sohn nicht in seiner Nähe erträgt, weil ihn dessen Augen an seine große Liebe erinnern. Dennoch fand ich Archibald Craven relativ unsympathisch bis auf die eine Szene als er mit Mary spricht „kurz“ nach ihrer Ankunft und die Szene als er wieder zurück nachhause kommt. Obwohl ich diesen Charakter also nicht sonderlich mochte, mochte ich die Kinder und Martha und ihre Mutter dafür umso lieber. Für mich war dieses Hörbuch mit einer wunderschönen, atmosphärischen Geschichte und der einfühlsamen Stimme von Iris Berben genau die richtige Kombination und ich empfehle das Hörbuch Der geheime Garten von Frances Hodgson Burnett gerne weiter.

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