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Rezension zu
Ziemlich hitzige Zeiten

Mitten aus dem Leben gegriffen und wunderbar warmherzig

Von: Susanne Edelmann
01.09.2020

Ziemlich hitzige Zeiten erlebt Anna nicht nur, weil sie kurz vor dem 50. Geburtstag steht und somit mitten in den Wechseljahren ist. Nein, auch sonst geht es bei ihr gerade sehr turbulent zu: Ihre jüngere Tochter Emma steckt mitten im Abi und hat soeben den Führerschein gemacht – die Schilderung, wie Anna zum ersten Mal bei ihrer Tochter mitfährt, hat mich gleich zu Beginn des Buches sehr zum Schmunzeln gebracht, denn ich habe seinerzeit ganz ähnliche Gefühle durchlebt. Zum anderen laufen die Vorbereitungen für die Hochzeit der älteren Tochter Leonie, genannt Leo, gerade auf Hochtouren. Und da mischen auch Annas Ex-Mann Harald und seine zweite Frau Karla mit. Die ist übrigens gerade mit dem dritten Kind schwanger und macht Harald damit zum fünffachen Vater, was für Anna schwer zu verdauen ist, schließlich wollte er mit ihr damals nie mehr als zwei Kinder. Als ob das alles nicht schon aufregend genug wäre, hat Anna plötzlich einen Verehrer, der nur halb so alt ist wie sie. Ihre Freundinnen Zoe und Ilona reden ihr zu, sich mit ihm zu treffen, Annas Mutter hingegen reagiert nicht nur extrem konservativ, sondern sogar schwer beleidigt. Und dass dieser Verehrer auch noch Leonard heißt, sich aber ebenso wie Annas Tochter Leo nennt, führt dann auch noch zu so mancher komischen Verwechslung. Ja, und dann gibt es da auch noch Jo, Annas Jugendschwarm, mit dem sie seinerzeit eine romantische Nacht verbracht hat. Doch nun ist Jo nach vielen Jahren zurück in der Heimat und kann sich an Anna nicht einmal mehr erinnern, was schwer an ihrem Selbstbewusstsein nagt. Und dann erscheint auch noch Paul auf der Bildfläche, der Vater von Emmas Freundin, der Anna mit seinem unfreundlichen Verhalten in Rage bringt. Überhaupt hat Anna von Männern gründlich die Nase voll, während ihre Freundinnen intensiv auf der Suche sind. So nimmt das Chaos seinen Lauf und Anna muss gleich mehrmals die Retterin in der Not spielen… Wie oben schon erwähnt: Gleich auf den ersten Seiten der Geschichte konnte ich mich bestens mit Anna identifizieren und das setzte sich auch im weiteren Verlauf des Romans fort. Ich habe mich in der Geschichte so wohl gefühlt, als säße ich mit Anna und ihren Töchtern am Küchentisch, stünde neben ihr in der Kirche bei Leonies Hochzeit, ginge mit ihr und ihrer Mutter gemeinsam zum Arzt und und und… Ich habe schon mehrere Romane von Angelika Schwarzhuber gelesen („Barfuß im Sommerregen“, „Das Weihnachtswunder“ und „Das Weihnachslied“), die mir allesamt sehr gut gefallen haben, entsprechend hoch waren nun die Erwartungen. Und ich wurde nicht enttäuscht: Auch diesmal flog ich förmlich durch die Seiten und konnte das Buch kaum noch weglegen. Ganz besonders gefallen hat mir, dass die Protagonistin eben gerade keine junge Frau auf der Suche nach Mr. Right ist, sondern eine gestandene Frau in der Mitte ihres Lebens, mit erwachsenen Kindern und einer betagten Mutter, damit konnte ich mich sehr gut identifizieren. Man spürt, dass die Autorin hier auch viele eigene Erfahrungen mit einfließen ließ. Insofern passte es auch perfekt, dass ich das Buch in der Nacht nach meinem 50. Geburtstag zu Ende gelesen habe, denn auch der Roman endet mit Annas 50. Geburtstag. Für mich also die perfekte Lektüre zur richtigen Zeit! Übrigens ist das Buch schon letztes Jahr als Sonderausgabe exklusiv bei Weltbild erschienen, seit August 2020 aber auch in allen anderen Buchläden erhältlich.

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