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Rezension zu
Alle außer mir

Äthiopisch-italienischer Roman

Von: Lesefreude
04.08.2020

Die vierzigjährige Ilaria war davon überzeugt ihren Vater zu kennen. Bis eines Tages ein junger Äthiopier vor ihrer Wohnungstür in Rom wartet. In seinem Ausweis steht „Attilio Profeti“ – der Name ihres Vater. Was hat das zu bedeuten? Handelt es sich dabei um einen schlechten Scherz? Was will der junge Mann von Ilaria? Ihren Vater kann Ilaria nicht mehr fragen, denn dieser ist zu alt um Auskunft geben zu können. Also begibt sich Ilaria selbst auf Spurensuchen. Die Italienerin Francesca Melandri arbeitet schonungslos einen Teil der Geschichte Italiens und die Verbrechen in Äthiopien auf. Basierend auf der fiktiven Familiengeschichte Attilio Profetis zeichnet die Autorin ein Porträt der italienischen Gesellschaft. Hinter all dem liegt die große Frage „Was bedeutet es im „richtigen“ Land geboren zu werden?“ „Alle, außer mir“ wird in unterschiedlichen Perspektiven und zu unterschiedlichen Zeiten erzählt. Wir springen zwischen Italien und Äthiopien, zwischen den Personen und in der Zeit hin und her. Das Buch ist nicht immer einfach zu lesen. Vor allem auch aufgrund der schonungslosen Direktheit, wenn es um die Verbrechen und das Verhalten der Italiener der äthiopischen Bevölkerung gegenüber geht. Die Bewohner Äthiopiens werden viel mehr als seltsame Tiere, den als Menschen betrachtet. Das Bindeglied in „Alle, außer mir“ ist Attilio Profeti. Mit der Geschichte seiner Eltern, seinem gesamten Leben, der Einblicke in das Leben seiner Kinder, bis hin zu seinem Tod wird ein umfassendes Portrait gezeichnet. Dennoch fehlt mir der rote Faden. Der Sprung von einem Kapitel zum nächsten ist mir manchmal zu abrupt, wenngleich am Ende ein umfassende Bild erscheint. Zudem gibt es die ein oder andere Wiederholung und Passagen, die zu sehr in die Länge gezogen werden ohne tatsächlich etwas zur Geschichte beizutragen.

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