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Rezension zu
Kein Freund außer den Bergen

Ein Zeuge des Widerstands berichtet

Von: buch_zeit
25.07.2020

Heute bin ich endlich mit dem Buch "Kein Freund außer den Bergen - Nachrichten aus dem Niemandsland" fertig geworden. Der kurdisch-iranische Journalist Behrouz ist nach seiner Flucht aus dem Iran über Indonesien auf der berühmten Abschiebeinsel Manus Island als Staatenloser gelandet. Dieses Lager unterliegt australischer Gewalt. Er wird zu einem Sprachrohr der Zustände und vor allem der Missstände vor Ort. Trotzdem hat er nicht aufgegeben und über sechs Jahre hinweg unter menschenunwürdigen Zuständen per Handy dieses Buch an seine Helfer und Übersetzter geschickt, bis er in Neuseeland endlich ein Übergangsvisum erhalten hat. Boochani behandelt ein sehr wichtiges und aktuelles Thema: Der Widerstand gegen ein System der Unterdrückung. Es handelt davon dieses Konstrukt herauszufordern und sich den nötigen Respekt und die Menschlichkeit zurückzuholen. Durch seine Vermischung sprachlicher Stilmittel und Formen aus diversen Genres zeichnet er einen akademischen Diskurs der Kolonialisierung nach. Das Buch ist beispielsweise mit poetischen Beschwörungen in Poesieform durchzogen, welche die persische bildliche Sprache darstellen sollen. Er schwankt zwischen einer bildlichen und traumhaften bis hin zu einer realen Schreibweise. In teilweise traumähnlichen Sphären wagt er die Kritik an dem Gefängnisregime (Kyriarchales System) als zu Unrecht eingesperrter Person. Dabei geht er aber noch viel weiter und prangert die Verantwortlichen an höherer Stelle an. Er behandelt Themen wie Selbstbestimmung, Dekolonialisierung, Heimat, Respekt und Machtverhältnisse zwischen Wächter und Gefangenen. Definitiv eine Leseempfehlung wenn auch keine leichte Kost... Vielen Dank an das #bloggerportal von #randomhouse und den #btbverlag

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