Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Unorthodox

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Super geschriebenes Biografie über den Ausbruch einer starken, jungen Frau aus ihrer ultraorthodoxen Glaubensgemeinschaft

Von: Buch_zeit
10.07.2020

Deborah Feldman wird in die ultraorthoxe jüdische Glaubensgemeinschaft der chassidischen Satmar-Gemeinde in Williamsburg, New York, hineingeboren. Hier herrschen äußerst strenge Glaubensregeln vor, die Deborah's Kindheit und Leben von Anfang an stark prägen. Deborah lebt bei ihren Großeltern und leidet unter den strengen Regeln der Gemeinde. Sie darf ihrer großen Leidenschaft, dem Lesen von englischer Literatur, nur heimlich nachgehen. Denn nicht koschere Bücher sind strengstens verboten. Auch wird gezeigt wie Deborah und die Frauen in der Glaubensgemeinschaft von den Männer unterdrückt werden und der Zugang zu höherer Bildung für Frauen kaum möglich ist. Sie ist stets strikten Lebensgesetzen unterworfen und muss letztendlich mit 17 eine Zwangsehe eingehen. Obwohl sie zuerst hofft in ihrer Ehe mehr Freiheit zu finden, muss Deborah einsehen, dass sie auch hier nicht ihr freies Leben finden kann und auch nach der Geburt ihres Sohns weiterhin wie in einem Käfig lebt.  Sie muss täglichen Angst haben, bei etwas Verbotenem entdeckt und bestraft zu werden. Letztendlich kann Deborah ihren Mut aufbringen und sich von der Glaubensgemeinschaft lösen und für sich und ihren Sohn die ersehnte Freiheit gewinnen. Ich fand es sehr spannden wie Deborah mich als Leser in eine mir vollkommen fremde Welt der ultraorthodoxen jüdischen Gemeinde mitnimmt. Ich selbst hatte bisher wenig zu diesem Thema gelesen und fand es interessant wie ultraorthodoxe Juden ihre strengen Glaubensgrundsätze noch heute leben. Vor allem auch der Kontrast zwischen der pulsierenden modernen Metropole New York und den stark altmodischen Vorstellungen der ultraorthodoxen Juden zeigt wie unterschiedlich die beiden Welten sind. Deborah ist eine unglaubliche starke junge Frau. Ich war sehr fasziniert wie sie sich trotz aller Widrigkeiten, wie den erschwerten Zugang zu Bildungsmöglichkeiten und dem altmodischen Rollenbild der Frau, den Mut aufbringen kann, sich von ihrer Glaubensgemeinschaft abzugrenzen und sie ihre Träume, die für so viele Frauen von uns inzwischen ganz normal sind, zu verfolgen. Deborah erzählt ihre innere (und dann auch im letzten Schritt auch körperliche) Befreiung aus ultraorthodoxen jüdischen Gemeinde so lebensnah, dass man das Buch kaum aus den Händen legen kann. Eine absolute Leseempfehlung! Jetzt freue ich mich bei Netflix noch mehr über Deborah's Leben nach ihrem Ausbruch und ihrer Zeit in Berlin zu erfahren. Seit Frühjahr 2020 gibt es Unorthodox auch als Serie auf Netflix. Habt ihr die Serie schon gesehen?

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.