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Rezension zu
Believe Me - Spiel Dein Spiel. Ich spiel es besser.

schockierend, morbide und unvorhersehbar

Von: Fernweh_nach_Zamonien
04.07.2020

Die Erzählweise ist - typisch für den Autor - sehr ungewöhnlich, aber wieder komplett anders als bei seinen beiden anderen Büchern. Claire erzählt aus ihrer Sicht (im Präsens und in der Ich-Form) und spricht den Leser direkt an "Jetzt fragen Sie sich, wer ich eigentlich bin [...]". Gewöhnungsbedürftig sind aber die Szenen, die kurz und knapp und in Form eines Drehbuches beschrieben werden. Diese Passagen werden durch eine andere Schriftart zusätzlich optisch vom restlichen Text abgehoben. Claire beschreibt dies selbst als, den Film ihres eigenen Lebens zu sehen. Exakter kann man es nicht benennen. Den Lesefluss stört dieses Stilmittel aber hin und wieder. Ein großer Kritikpunkt ist die Protagonistin selbst, die aufgrund ihrer Naivität und Geltungssucht (typische Schauspielerin?) unsympathisch und zu dramatisch dargestellt wird. Im Laufe der Handlung erhält der Leser immer neue Einblicke in die Welt der Schauspielkunst und in die der Lyrik (Gedichte von Baudelaire). Man sollte sich für Theater, Schauspiel und Werke und Leben von Baudelaire interessieren, da der Thriller entsprechend viele Schwerpunkte in dieser Hinsicht aufweist und es sonst langatmig wird. Dank Klappentext und Leseprobe hat man sich ein erstes Bild gemacht, welches auch zu Beginn des Buches bestätigt wird. Aber durch eine komplette Kehrtwende entwickelt sich Story nach und nach zu einem spannenden Psychothriller. Was interessant aber langatmig und harmlos beginnt, wird von Seite zu Seite düsterer und fesselnd. Aus Spiel wird plötzlich Ernst: Brutalität, detailliert beschriebene (teilweise historische) Sexual- und Gewaltverbrechen, Serienmörder. Man darf niemandem trauen, jeder macht sich verdächtig. Nichts ist, wie es zunächst scheint. Was ist Realität und was Wahnvorstellung? Da ich nicht spoilern möchte, bleibt an dieser Stelle nur zu betonen, dass der Thriller nichts für zarte Gemüter ist und dass Schockmomente garantiert sind. Fazit: Dank fesselndem und ungewöhnlichem Erzählstil ein düsterer Psychothriller, der zudem voller überraschender Wendungen steckt. Nichts für schwache Nerven und stellenweise sehr brutal und morbide. Einzig die Protagonistin konnte nicht vollständig überzeugen und das Grundthema "Baudelaire" ist sehr speziell.

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