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Rezension zu
Tödliche Sonate

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Mörderisch, musikalisch, mythisch

Von: YukBook aus München
04.07.2020

Stradivari-Violinen sind nicht nur Klassikfans ein Begriff. Weniger bekannt ist seine berühmteste Violine mit dem Namen "Messias", die als sein Meisterstück gilt. Sie inspirierte die Violinistin und Schriftstellerin Natasha Korsakova zu ihrem Debütroman. Der Krimi spielt in Rom und beginnt mit dem Mord einer erfolgreichen Konzertmanagerin in ihrer eigenen Wohnung. Dass es sich um einen Racheakt handelt, ahnt der Leser durch die eingestreuten Passagen aus der Sicht des Mörders. Doch wer dahinter stecken könnte, bleibt Commissario di Bernardo und seinem Kollegen lange Zeit ein Rätsel, zumal eine Reihe von Personen dafür in Frage kommen. Das Mordopfer war nicht nur eine machtgierige und skrupellose Geschäftsfrau, sondern hat auch Familienangehörige und Mitarbeiter, die sich äußerst verdächtig benehmen. Die Befragungen führen das Ermittlerduo kreuz und quer durch die Stadt. Diese Gelegenheiten nutzt die Autorin geschickt, um uns interessantes Hintergrundwissen über historische Bauten, noble Paläste und verkommene Armenviertel zu vermitteln. Verwoben wird der Kriminalfall mit einer zweiten Zeitebene, die im Jahr 1716 in Cremona beginnt und von der Entstehung der Stradivari-Violinen erzählt. Dieser Part hat mich besonders gefesselt. Mit sehr viel Sachkenntnis und Leidenschaft bringt uns Korsakova das Handwerk des Geigenbaus näher. Sie erzählt, wie die begehrten Violinen in den folgenden Generationen den Besitzer wechseln, welch einzigartige Klänge begabte Musiker den Instrumenten entlocken und das Publikum begeistern. Gleichzeitig erhöht sie die dramaturgische Spannung, indem sie die Zeitebenen mit steigendem Tempo aufeinander zulaufen lässt. Mir gefällt ihr Erzählstil, der gekonnt zwischen kurzen, prägnanten Sätzen und atmosphärischen Beschreibungen wechselt. Sie verbindet historische Fakten und reale Persönlichkeiten mit einer sehr originellen Idee, die ihrer Fantasie entsprungen ist, wie man im Nachwort erfährt. Einen besonderen Genuss bietet das Hörbuch mit ausgesuchten Violinstücken, die Korsakova selbst spielt und der Geschichte eine ganz persönliche Note verleihen.

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