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Rezension zu
Das Schattenhaus

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

50 Shades of Grey meets Ghostbusters

Von: black nd beautiful
12.06.2020

Tess Gerritsen ist eine meiner Lieblingsautorinnen und eigentlich ein Garant für Spannung. Umso trauriger bin ich deswegen, dass dieses Buch ein absoluter Flop ist. Wo Tess Gerritsen ihre Leser sonst mit spannenden Handlungssträngen, falschen Fährten und überraschenden Wendungen begeistert, jagt hier eine Absurdität die nächste. Aber die Qual beginnt schon bei der Protagonistin. Die Kochbuchautorin Ava ist wirklich ein ganz besonderer Fall – und das nicht im positiven Sinne. Nach dem im Klappentext sogenannten „tragischen Ereignis“, das eigentlich auch schon alles über Ava’s Charakter aussagt, flüchtet sie in das abgelegene Haus um zu schreiben. So weit so gut. Wirklich schreiben tut sie da allerdings nicht, sie ist nämlich zu sehr damit beschäftigt eine Weinflasche nach der anderen in sich reinzuschütten und sich dabei selbst zu bemitleiden (für Dinge an denen sie ganz alleine Schuld ist). Ein wirklich sehr sympathischer Charakter also, nicht. Tiefgang? Fehlanzeige! Und auch die Handlung selbst ist da kein Stück besser. Ab hier kann es dann auch zu Spoilern kommen, weil man die Absurdität dieser Geschichte nicht in Worte fassen kann, ohne näher darauf einzugehen. Aber ich empfehle Euch sowieso, die Finger von diesem Buch zu lassen, also könnt ihr theoretisch trotzdem weiterlesen. !AB HIER SPOILER! Der Klappentext klingt an sich ja nach einem spannenden Buch, bei dem es zwar mysteriöse Vorkommnisse gibt, die aber am Ende dann sicherlich aufgelöst werden. Tja, falsch gedacht. Ava hört in dem alten Haus nämlich nicht nur komische Geräusche, die sich am Ende irgendwie erklären lassen. Sie sieht auch wahrhaftig einen Geist, redet mit diesem und kann ihn berühren. Und weil das nicht reicht, geht dieses Berühren so weit, dass sie Sex mit ihm hat. Und weil das nicht reicht, ist dieser Sex in feinster 50 Shades of Grey Manier, inklusive auspeitschen, fesseln und was weiß ich noch alles. Das ganze findet die Protagonistin dann so toll, dass sie jede Nacht sehnsüchtig darauf wartet, dass ihr übernatürlicher Liebhaber wieder erscheint. Irgendwann bekommt sie dann aber doch ein ungutes Gefühl, vor allem als sie immer mehr über die Vorgeschichte des Hauses und dessen Mieterinnen erfährt. Und was tut man in so einem Fall? Richtig, Geisterjäger einschalten. Die Ghostbusters rücken also an, statten das Haus mit Kameras und Messgeräten aus, und legen sich auf die Lauer. Und natürlich ist da auf den Kameras ein Schatten zu sehen, der sich an Avas Bett heranschleicht. Spätestens ab diesem Moment ist also klar, dass es keine vernünftige Auflösung mehr geben kann. Selbst den Geistersex hätte man ja noch mit Avas mehr als übermäßigem Alkoholkonsum und daraus resultierenden Wahnvorstellungen erklären können… !SPOILER ENDE! Ganz zum Schluss gibt es dann noch einmal ein paar Szenen, die an das erinnern, was man von der Autorin eigentlich gewohnt ist. Da gibt es dann tatsächliche einen menschlichen, realen Charakter, der eine Gefahr darstellt… wieso der Fokus bei der Handlung nicht hierauf liegt und stattdessen eine Absurdität an die nächste gereiht wurde, ist mir ein Rätsel. Das alles wird dann noch mit einem einige Zeit nach dem Höhepunkt spielenden Ende getoppt, das konstruierter nicht sein könnte. Ich weiß echt nicht, was sich die Autorin hierbei gedacht hat – empfehlen kann ich es auf jeden Fall nicht!

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