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Rezension zu
Ein halbes Herz

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine absolute Leseempfehlung!

Von: Ricarda Ohligschläger aus Dormagen
24.05.2020

Dieses Buch hat mich schon alleine wegen des Covers sehr angesprochen. Die auf der Rückseite zusammengefasste Kurzbeschreibung tat dann ihr übriges. "Ihre Kamera ist ihr Schutzwall gegen die Welt...."  Das kann ich absolut nachvollziehen, da auch ich immer sehr gerne hinter meine Kamera verschwinde und den Alltag ausblende. Bei der schwedischen Fotografin Elin Boals ist es jedoch nicht nur der Alltag, sondern ihre ganze Vergangenheit, die sie ausblendet. Ihr Leben ist auf einer Lüge aufgebaut, voller Geheimnisse und weit ab von der Realität.  Doch plötzlich muss sie sich genau dieser stellen - ohne Einschränkungen und mit allen Konsequenzen. Der Auslöser ist ein Brief ihres Jugendfreundes Frederik, der ihr ganz unverhofft einen Brief schreibt und ein außergewöhnliches Geschenk macht: einen Stern.  Unerwartet und mit voller Wucht prasseln auf Elin Erinnerungen, Schuldgefühle und der nackte, klare Blick auf Kindertage ein.  Elin tut das was sie immer tut: arbeiten! Doch dieses Mal reagiert ihr  Mann Sam mit Trennung. "...Ich lebe hier in einer Geisterwohnung. Du bist nie da. ..." Sam kann die vielen einsamen Tage und Nächte nicht mehr ertragen, ist an einer Paartherapie interessiert und Elin flüchtet sich in Ausreden und neue Termine.  Zwischen diesen Zeilen spürt man große Einsamkeit und Liebe. Eine Liebe, die unfassbar schön begann, wie man am Ende des Buches erfährt.  Liebe ist meiner Meinung nach DAS ganz große Thema in diesem Buch. Elin wuchs verarmt und doch geliebt mit ihren Brüdern auf - die Mutter ist überfordert, sucht selbst nach Halt, aber das Mädchen hat Freunde. Frederik, Gerd, Aina und die Weiten Schwedens, die eine faszinierende Szenerie in diesem Buch schaffen. Das Buch spielt abwechselnd um 1980 in Gotland und 2017 in New York. Ich persönlich bin ein bisschen verliebt in Gotland, weil ich die ganze Zeit die Weite des Meeres und der Felder vor Augen hatte. Und während Elin zu sich selbst findet, schwankt das Verhältnis zwischen ihr und ihrer Tochter immer ein bisschen. Mal liegen sie sich in den Armen, andererseits reagiert die junge Frau hysterisch auf alle die Lügen, die Teil ihres Lebens sind. Lundberg hat jede Menge Gefühl und Emotionen zwischen die Zeilen gepackt, sodass man einfach nicht davon loskommt. Sie spielt mit Schuld, Reue aber auch mit Erwartungen. "Ein halbes Herz" enthält Bestandteile eines klassischen Liebesromans gespickt mit viel Drama. Vordergründig geht es dabei um ein Trauma, welches nie aufgearbeitet wurde. Die Sprache ist poetisch, hat aber trotzdem eine gewisse Leichtigkeit und ich mochte dieses Buch nur ungern aus der Hand legen.  Sofia Lundberg erzählt die emotionale, tragische und spannende Geschichte eines Familiendramas, welches die Hauptfigur dazu veranlasst ihr Leben auf Lügen aufzubauen. Dabei klärt sie die Frage: Wer bin ich? Wo beginnt Schuld? Wie viel Wahrheit verträgt eine Liebe? Eine absolute Leseempfehlung!

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