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Rezension zu
Sieh mich an

Berührender Jugendroman, der zum Nachdenken anregt

Von: The Chocbookholics
12.05.2020

Hallo allerseits! Bei manchen Büchern ist es das Cover, das einen anspringt, bei manchen der Klappentext, bei manchen eine Leseprobe. Bei "Sieh mich an" war es alles drei. Die Geschichte ist ungewöhnlich und normalerweise bin ich auch kein großer Freund mehr von Jugendromanen, doch dieser hatte sofort mein Interesse geweckt. ich wollte mehr über das Leben der jungen Ava wisse, wollte wissen, wie sie mit ihrem Leben nach dem Brand zu recht kommt. Die Antwort ist einfach wie ernüchternd: Gar nicht. Zuerst lernen wir Ava kennen, deren Haut zu 60% bei dem Unfall verbrannt ist. Sie wird gezwungen, sich wieder mit ihrem Leben auseinander zu setzen, obwohl sie sich eigentlich nur verstecken möchte. Sicherlich verständlich, jeder von uns hat sich sicher schon einmal erwischt, wie er jemanden, der offensichtliche Narben oder Verletzungen hat, angestarrt hat, neugierig oder mitleidig. Niemand möchte diesen Blicken ausgesetzt sein. Und gerade Teenager sind da besonders grausam, geht es doch in dieser Phase des Lebens meistens darum, wer hübscher, schöner und beliebter ist. Und doch ist Ava nicht allein. Neben ihrem Onkel und ihrer Tante lernt sie noch Piper kennen, die ebenfalls von einem Unfall betroffen ist, der sie sogar in den Rollstuhl gezwungen hat. Piper ist all das, was Ava nicht ist: laut, provokant und selbstsicher; Wenigstens auf den ersten Blick. Die Geschichte ist sehr gut erzählt und man kann schnell in die Geschichte abtauchen. Ich wollte immer wissen, wie es weiter geht und wollte gerade gegen Ende das Buch auch gar nicht mehr aus der Hand legen. Gerade Avas Liebe für Musicals hat mich natürlich angesprochen (auch wenn ich ausgerechnet Wicked nicht zu meinen Lieblingsmusicals zählen kann, aber in diesem Zusammenhang passt es natürlich wie die Faust aufs Auge). Die Charaktere sind gut beschrieben und man kann sie sich gut vorstellen. Etwas Bedenken bereitet mir aber dennoch ausgerechnet die Freundschaft zwischen Piper und Ava. Natürlich holt Piper Ava aus ihrer Komfortzone und schubst sie wieder ins Leben, doch ist sie für meinen Geschmack teilweise ein wenig übergriffig. Sie ist zu dominant und zu bestimmend. Ich habe mich oft damit nicht wirklich wohl gefühlt und hätte Ava lieber eine andere Freundin gewünscht, aber anscheinend war Piper genau das, was sie gebraucht hat. Ich kann dieses Buch auf jeden Fall empfehlen, es liest sich gut und regt auch zum Nachdenken an. Gerade den Satz "Du bist mehr als dein Körper" blieb mir im Gedächtnis, da in der heutigen Zeit Frauen ja oft einfach nur über ihren Körper und ihre Maße definiert werden. Diese Schönheit, die Ava nicht in sich finden kann aufgrund der Narben, ist die selbe Schönheit, die Übergewichtige, Untergewichtige, Kleine Frauen und große Frauen oft nicht finden können. "Jeder hat Narben. Manche sind nur besser zu sehen." beschreibt es wirklich gut.

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