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Rezension zu
Ein halbes Herz

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Viel Potenzial, welches leider nicht ausgeschöpft wurde

Von: TemptationLady
11.05.2020

Elin Boals ist eine gefeierte Fotografin in den Staaten. Dort hat sie einen Auftrag nach dem anderen, arbeitet sehr viel. Doch diese Arbeit hat auch ihre Schattenseiten. Sie vergisst private Termine mit ihrer Tochter oder ihrem Mann. Sie verkriecht sich in ihrer Arbeit, wenn es schwierig wird. Ich lernte Elin Boals aber ganz anders kennen, denn die Geschichte basiert auf zwei Zeitebenen, Elin als Kind, wie sie aufwächst, und in der Gegenwart, als Elin in den Staaten lebt und dort beruflich durchgestartet ist. Elin wächst auf Gotland in Schweden auf. Ihre Kindheit war nicht leicht, geprägt von Hunger und Geldnot. Der Vater im Gefängnis und die Mutter nicht wirklich in der Lage, den Lebensunterhalt zu bestreiten. Ich bekam das Gefühl, dass sie an der Flasche hängt, Depressionen hatte, eben weil der Ehemann im Gefängnis saß und sie die Kinder allein durchbringen musste. Ich muss sagen, dass mir die Geschichte von Elin in Kinderjahren viel besser gefallen hat, denn da ist dieser Charakter lebendig gewesen. In der Gegenwart hingegen hatte ich das Gefühl, Elin suhlt sich lieber in Selbstmitleid, als dass sie versteht, warum das ganze so gekommen ist. Erst ab Mitte des Buches wird dieses Verhalten etwas besser. Charakterlich hat mir Elin als Kind sehr gut gefallen. Kinder sind nunmal ehrlich und sagen, was sie denken. Sie haben noch Spaß am Leben. Vermissen ihre Freunde, wenn die mal nicht da sind. Selbst die Armut, mit der sie aufgewachsen ist, hat sie als Kind nicht verzagen lassen. Elin und ihr Mann Sam haben eine gemeinsame Tochter, Alice. Als nach und nach rauskommt, was Elin niemals erzählt hat, macht Alice ihr schwere Vorwürfe, die ich als Leserin sehr gut nachvollziehen konnte. Der Charakter der Alice war auch gut ausgearbeitet, Sam hingegen blieb blass und eher eine kleine Nebenfigur. Elin wirkt unnahbar in der Gegenwart. Nichts ist mehr von dem lebensfrohen Mädchen geblieben, welches sie mal gewesen ist. Deswegen habe ich mich immer gefreut, wenn die Abschnitte in die Vergangenheit gingen und ich so miterleben durfte, was Elin wiederfahren ist, oder einfach nur wie sie ihren Weg gegangen ist. Die Geschichte an sich hätte noch soviel Potenzial gehabt. Die Charaktere hätten noch besser ausgearbeitet werden können, weniger das unnahbare als vielmehr das Miterleben der Wandlung des Charakters. Leider war dies nicht gegeben. Mein Fazit: Alles in allem muss ich sagen, das Buch hat mir zwar gefallen, aber nur der Teil aus der Vergangenheit. Erst später gefiel mir dann auch der Teil in der Gegenwart, obwohl auch dieser Teil sehr viel Luft nach oben geboten hat. Der Charakter des Kindes Elin konnte mich in der Vergangenheit mitreißen, in der Gegenwart jedoch blieb sie blaß und unscheinbar. Leider gibt es für dieses Buch nur 2 Sterne, da hier noch sehr viel Luft nach oben gewesen ist. Ich danke recht herzlich für das Rezensionsexemplar Frau Annika Kindermann. Dies hatte keinerlei Auswirkungen auf meine ehrliche Meinung!

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