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Rezension zu
Der Gott der Stadt

Ein spannender, vielschichtiger Roman

Von: Goldene Seiten
27.03.2020

Berlin nach der Wende, fünf jungen Student*innen beginnen ihre Ausbildung an einer renommierten Schule als Regisseur*innen. Sie sind auserwählt, aus einer Vielzahl von Bewerber*innen und haben vom ersten Tag an das Gefühl, etwas Besonderes zu sein, zusätzlich stehen sie aber auch unter dem Druck, den Erwartungen gerecht zu werden. Sie werden von dem Regieguru Korbinian Brandner unterrichtet. Dieser stellt sie vor eine große Herausforderung, die jede*r von ihnen an die eigenen Grenzen bringt. Jede*r erhält einen Satz aus dem Faustfragment von Georg Heym und daraus sollen sie gemeinsam eine Inszenierung auf die Beine stellen. Jede*r versucht diesen Satz mit Haut und Haar zu ergründen, Genie und Wahnsinn liegen hier nah beieinander. Katharina (Hauptfigur und Icherzählerin) ist von Nürnberg in das wiedervereinigte Berlin gezogen und beschreibt die dortige Stimmung nach der Wende sehr eindrucksvoll. Nele ist eine hübsche Schauspielerin, die von einem berühmten Kollegen samt Kind sitzengelassen wurde und nun versucht in der Regie Fuss zu fassen. Francois kommt aus Frankreich, hat Heimweh, ist einsam und lenkt sich mit Essen ab. Er holt sich Unterstützung von Satanisten, um sich seinen Satz des Faustfragments zu erschließen. Und dann ist da noch Schwarz, er konsumiert Drogen aller Art und versucht auf diesem Wege mit seinem Leben fertig zu werden. Tadeusz ist der Neffe von dem berühmten Professor Brandner, der die Fünf unterrichtet. Ihn und Brandner verbindet eine geheimnisvolle Familiengeschichte. Man kann schon an den fünf Figuren erahnen, wie vielschichtig dieser Roman ist. Auf den fast 700 Seiten wurde es nie langweilig und oft richtig spannend. Über Georg Heym und sein Fausfragment habe ich vor diesem Buch nichts gewusst, das hat das Buch aber nicht weniger spannend gemacht. Inzwischen habe ich ein wenig recherchiert und nachgelesen und bin seitdem noch beeindruckter davon, wie Christiane Neudecker hier Fiktion und Wirklichkeit verwoben hat.

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