Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Den Mund voll ungesagter Dinge

Eine natürliche und niedliche, aber keinesfalls kitschige Geschichte über die Liebe und das Erwachsenwerden

Von: Das Bambusblatt
25.03.2020

„Den Mund voll ungesagter Dinge“ ist der dritte, bei Heyne erschienene, Roman der deutschen Schriftstellerin Anne Freytag, der im Sommer 2018, wie schon der Vorgänger „Mein bester letzter Sommer“ im vorherigen Jahr, für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert wurde. Sophie hätte gerne ein simples Leben. Keines, in dem ihre Mutter sie direkt nach der Geburt verlassen hat, ihr bester Freund nach Frankreich gezogen ist und zu allem Überfluss nun auch noch ihr Vater beschließt, mit ihr von Hamburg nach München zu ziehen. Zu seiner Freundin. Sophie kann dieser ganzen Sache gar nichts abgewinnen. Sie vermisst Hamburg, findet die Freundin ihres Vaters zu nett und will sie einfach nicht mögen. Ebenso wie deren Söhne, die ihr dann ungewollt aber doch recht schnell ans Herz wachsen. Dann lernt Sophie das Nachbarsmädchen Alex kennen, mit ihrem ansteckenden Lachen. Und zu dem neuen Familienleben, in das sie sich erst einmal einfinden muss, kommt die Liebe. Anne Freytag erzählt in „Den Mund voll ungesagter Dinge“ eine Coming of Age Geschichte zweier Mädchen, die sich selbst erst einmal an ihre sexuelle Orientierung gewöhnen müssen. Und obwohl es genau darum geht, dass die beiden lesbisch sind, hatte ich beim Lesen nie das Gefühl, dass die Autorin einem dieses Thema aufdrücken möchte. Es passt einfach ganz natürlich zu Sophie und Alex, die sich nur langsam näher kommen. Weder die Figuren noch Anne Freytag überstürzen etwas, sondern lassen sich alle Zeit der Welt und vielleicht wirkt die Geschichte aus diesem Grund so natürlich und liebenswert, genauso wie die Charaktere. Direkt zu Beginn wird der Leser mit einer vielleicht etwas dramatisch und klischeehaft wirkenden Szene neugierig gemacht, dann wechselt es und man findet sich mit Sophie in Hamburg wieder, kurz vor dem Umzug. Die Einstiegsszene wird erst zum Ende hin wieder aufgegriffen, was mir als Aufbau sehr gefallen hat. Ebenso wie die Tatsache, dass der Roman in viele kurze Kapitel eingeteilt wurde, was ihn sehr flüssig zu lesen macht und das Suchtpotenzial noch steigert. Ist ja schließlich nur noch ein kurzes Kapitel. Und ach, das war auch so schnell vorbei. Na gut, dann eben noch eines. Die Geschichte hat mich mit jeder Seite mehr gefesselt, so dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte und alle freien Momente genutzt habe, um weiter zu lesen. Das passiert bei mir wirklich eher selten, selbst wenn mir das Buch sehr gut gefällt. Ich habe die ganze Zeit über mit Sophie und Alex mitgefiebert und mich mit ihnen gefreut oder traurig gefühlt. Wirklich etwas Negatives kann ich über dieses Buch gar nicht sagen. Anne Freytag schafft es anscheinend spielend leicht, eine wirklich niedliche und herzerwärmende Liebesgeschichte zu schreiben, der ich sofort alles abkaufe, weil sie einfach echt wirkt. Noch dazu sind auch Cover und die Seiten hübsch gestaltet und passen zum jugendlichen Stil der Geschichte. Mein Fazit: „Den Mund voll ungesagter Dinge“ war mein erstes Buch von Anne Freytag und direkt darauf folgte „Nicht weg und nicht da“, was sicherlich auch nicht das Letzte gewesen sein wird. Demnach kann ich für dieses Buch nur eine klare Kaufempfehlung aussprechen.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.