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Rezension zu
Könige der Finsternis

für Fans von SAPKOWSKI und ABERCROMBIE

Von: der Michi
21.03.2020

Die klassische Queste geht schnell ihren gewohnten Gang. Gleichzeitig kann man sich noch über unterhaltsame Details freuen, dann anfangs sind die Ex-Söldner mit wenig mehr als Butterbroten und Wollsocken "bewaffnet" und selbst das wird ihnen bald genommen. Die Erklärungen über die Vergangenheit der Söldnertruppe verknüpft Eames geschickt mit der Suche nach den übrigen Mitgliedern, man muss also keine allzu langatmigen Erzählpassagen jenseits der Haupthandlung befürchten. Überhaupt ist "Könige der Finsternis" angenehm geradlinig erzählt, ohne jemals anspruchslos zu werden. Fans von Andrzej Sapkowski ("Der Hexer") und Joe Abercrombie (die "Klingen"- und "Königs"-Romane) dürfen sich auf eine einzigartige Mischung ganz unterschiedlicher Helden freuen sowie auf ein Best Of so ziemlich jeder Kreatur, die das Genre jemals hervorgebracht hat. Zusätzlich erfindet der Autor neue Rassen, wie die Druine - eine Art Elben mit "Hasenohren" (!) - oder die Daevas - eine Art finstere Engel, die ein überragendes Talent als Kopfgeldjäger an den Tag legen. Im Klappentext vergleicht ein Pressezitat die Geschichte mit den Büchern von Terry Pratchett und George R.R. Martin, tatsächlich hat das Buch mit beiden herzlich wenig zu tun. Der Umgang mit den klassischen Fantasymotiven ist zwar stellenweise ironisch-liebevoll, gleichzeitig geraten aber nicht einmal die schrägsten Hauptfiguren zur billigen Lachnummer. Clay, Gabriel, Matrick, Moog und Ganelon sind ausgereifte, gut durchdachte Figuren, deren Ängste und Nöte der Geschichte zuweilen mehr Tiefe verleihen, als man es angesichts der Übertreibungen an anderer Stelle annehmen würde. Ein Großteil der Handlung vergeht mit der Suche nach dem Rest der Truppe (dem sich nach und nach noch ein untoter Barde und ein zweiköpfiger Riese anschließen), weshalb die gemeinsame Mission nach einer Handvoll Abenteuer recht schnell zu Ende ist. Immerhin gerät damit die finale Schlacht nicht länger als nötig und man darf sich bis dahin auf gelungene Running Gags und amüsante Passagen freuen, in denen Ereignisse auch mal aus ungewöhnlich Perspektiven (nach)erzählt werden. Auch angenehm: Der Roman steht trotz mittlerweile angekündigtem Spin Off ("Die schwarze Schar") für sich, anstatt mit einem monströsen Cliffhanger zu gefühlt sieben Fortsetzungen überzuleiten. Deshalb eignet sich "Könige der Finsternis" ideal als kurzweilige und doch lohnende Fantasylektüre für alle, die nicht die zehnte mehrbändige Saga im Regal brauchen. Originaltitel: "Kings of the Wyld" Bonusmaterial: Interview mit dem Autor

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