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Rezension zu
Man hört nur mit dem Herzen gut

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Man hört nur mit dem Herzen gut - Rezension

Von: Lunau-Fantasy
18.03.2020

"Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar" ist eines der bekanntesten Zitate aus "Der kleine Prinz". Hier wurde es abgewandelt, denn sehen kann Benjamin Piwko sehr gut. Zum Glück. Was er nicht kann ist hören und das seit seinem 8. Lebensmonat. Zweimal haben die Ärzte einen Fehler gemacht. Wegen einem kann er nichts hören, wegen einem wäre er beinahe gestorben. Aber Benjamin Piwko lässt sich davon nicht aufhalten. Denn wenn er eines gelernt hat in seinem Leben, dann, dass es wichtig ist, auf sein Inneres zu hören und zu kämpfen. Sich nicht von anderen Menschen abhängig zu machen, sondern seine körperlichen Signale zu deuten und ihnen nachzugehen. Da er rein gar keine Geräusche hören kann, ist Benjamin auf seine anderen Sinne angewiesen. Er hat ein feineres Gespür für seinen Körper und auch für andere Menschen. Denn seine Augen sind gezwungen viel mehr Signale aufzunehmen, um zu wissen, wie das Gegenüber das Gesagte oder Gezeigte meint. Neben Gebärdensprache kann Benjamin Lippen lesen und sogar ein wenig Sprechen. Kleinstes Augenzucken, Lippenbewegungen oder andere mimische und gestische Signale erfasst er mit den Augen - und weiß so manchmal sogar besser als wir selbst, wie wir uns fühlen. In all das gewährt er in diesem Buch einen Einblick. Er schreibt über sein Leben seit er ertaubt ist, welche Probleme auf ihn zukamen aber auch, welche Stärke er daraus gezogen hat. Neben einer eigenen Kampfsportschule spielte er in einem Tatort mit und wurde dritter bei "Let's dance" - und das ganz ohne Gehör. Benjamin zeigt, dass es im Leben auf viel mehr ankommt, als perfekt zu sein. Wichtiger ist doch, dass wir uns selbst so lieben wie wir sind und das Beste geben, um uns glücklich zu machen. Nicht die anderen. Neben der kurzen Biografie werden daher an jedem Ende eines Kapitels kleine Tipps und Übungen mit auf den Weg gegeben. Positive Mantra erstellen, sich seiner Stärken bewusst werden, offener auf andere zu zugehen und hin und wieder mehr in sich hinein zu spüren. Das Buch ist jetzt kein Ratgeber, wie man glücklich wird oder sein Leben bestreiten soll. Es ist ein Einblick in das Leben eines Gehörlosen, der weiß worauf es im Leben ankommt. Wer sich dafür interessiert, dem wird das Buch gefallen.

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