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Rezension zu
Morgen irgendwo am Meer

Ein ganz besonderer Roadtrip!

Von: Caterina (Catas Welt)
13.03.2020

Meine Meinung zum Buch Gestaltung: Dass Adriana Popescu sehr berührend und lebensbejahend schreibt, hatte ich schon durch "Mein Sommer auf dem Mond" bemerkt. So war für mich schon beim Lesen dessen klar, dass ich weitere Werke von ihr lesen werde. "Morgen irgendwo am Meer" ist eines dieser Bücher, bei denen ich bereits beim Klappentext wusste, dass sich hier eine ganz wunderbare Geschichte verbirgt. Und so war es auch! Bereits die Grundidee sprach mich direkt an, so dass ich unmittelbar nach dem Eintreffen mit diesem Buch beginnen musste. Optisch ist dieses Buch eher schlicht gehalten, und wäre mir in der Menge vermutlich nicht gleich aufgefallen. Was unglaublich schade gewesen wäre, weil mir dadurch eine wunderbare Geschichte entgangen wäre. Einstieg: Wie schon bei den "Astronauten" schuf die Autorin auch hier bereits von Beginn an eine Atmosphäre, in der ich mich augenblicklich wohlfühlte. Durch die Leichtigkeit und den unterschwelligen Humor erweckt es immer wieder ein Gefühl, als würde ich von einer langen Reise nach Hause kommen. Und diesen Flair schuf Adriana Popescu auch hier wieder. Sie schlägt sich dabei nicht mit Prologen herum, was zu dieser Geschichte vermutlich auch nicht gepasst hätte, sondern beginnt unmittelbar mit der eigentlichen Geschichte. Dabei steht zu Beginn die Frage im Raum, was nun nach der Schulzeit passiert. Ebenso verspürte ich genau wie auch die Protagonisten, Reisefieber und wollte direkt meine Sachen packen, um mit Julian, Konrad, Nele und Romy nach Lissabon zu reisen. Charaktere: Zunächst schreckte es mich ein wenig ab, dass die Geschichte nicht nur aus einer, sondern gleich aus vier Perspektiven erzählt wird. Durch den personalen Ich-Erzähler, der sich durch alle vier Erzählsichten zieht, war es für mich gerade zu Beginn etwas verwirrend, was vermutlich auch den recht kurzen Kapiteln geschuldet war. Zum Glück waren diese Sorgen schon bald wie weggeblasen, denn je weiter ich voranschritt, umso gelungener empfand ich die Erzählweisen. Aufgrund der Anzahl der Protagonisten, ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass man den einen mehr mag als den anderen, dennoch sind alle Figuren unglaublich facettenreich und mit ganz viel Liebe gezeichnet. So schloss ich Konrad, Romy, Nele und selbst Julian absolut in mein Herz ein. Trotz oder gerade weil diese vier Figuren von Grund auf verschieden sind, haucht Adriana Popecsu ihnen so viel Leben ein, dass ich sie nur schweren Herzens ziehen lassen konnte. Durch den Ich-Erzähler tauchte ich in die Gefühls- und Gedankenwelt der einzelnen Figuren ein, und konnte ihr Handeln sehr gut nachvollziehen. Es wäre kein Popescu-Buch, wenn nicht der ein oder andere Protagonist ein kleines Päckchen zu tragen hätte. Und dafür ziehe ich meinen imaginären Hut, denn all dies ist der Autorin wirklich sehr gut gelungen. Da mein eigenes Ende der Schulzeit noch gar nicht mal so lange her ist, hatte ich von Anfang an eine ganz besondere Verbindung zu den einzelnen Figuren. Wie auch ihnen quälte mich die Frage, wie es für mich weiter gehen soll. Kein Wunder also, dass ich mich so gut in die Figuren hineinversetzen konnte. Handlung: Die Schulzeit ist vorbei, und nun? Mit dieser Frage beschäftigen sich nicht nur Konrad, Romy, Nele und Julian, sondern bei mir ist es selber nicht so lange her, als mir diese Frage durch den Kopf geisterte. Das war vermutlich der Grund, warum ich von Beginn an eine ganz besondere Beziehung zu diesem Buch hatte. Adriana Popescu thematisiert dabei hervorragend den Unmut und auch die Ungewissheit, was nun nach der Schulzeit kommen soll, dabei vergisst sie aber keineswegs Themen wie Freundschaft, Träume und Wünsche und die erste große Liebe. Diese Mischung gefiel mir wahnsinnig gut. Verpackt in einem Roadtrip gleicht das gesamte Buch einer Reise. Zu Beginn ist man noch aufgeregt, und ist in Aufbruchstimmung, dann kommen Zweifel, ob das denn das richtige sei, schließlich sammelt man unvergessliche Momente und will am liebsten die Zeit stehen lassen. Ich hatte während des Lesen nie das Gefühl es sei nur ein Buch, sondern ich war mitten drin. Ich kam mir vor wie der fünfte Passagier und erlebte das Abenteuer namens Leben hautnah mit. Zudem vergisst die Autorin auch sehr sensible Themen nicht, was dem gesamten Buch irgendwie noch das gewisse Etwas verlieh. Ich will jetzt auch gar nicht weiter drauf eingehen, welche Themen sie hier aufgreift, denn das muss man schon selber erleben. Nur so viel sei verraten: es ist so voller Gefühl, dass ich mit den Figuren mitgefiebert habe, mich mit ihnen gefreut habe, aber auch um sie bangen musste und doch ab und an mal eine Träne vergießen musste. Schreibstil: Adriana Popescu schreibt wie gewohnt locker und angenehm, so dass die Seiten nur so flogen. Durch die relativ kurzen Kapitel, die irgendwie immer spannend endeten, entstand ein regelrechter Lesesog, dem ich absolut nicht entkommen konnte und wollte. Der unterschwellige Humor von Adriana Popescu, zauberte mir nicht nur hin und wieder ein Schmunzeln auf die Lippen, sondern lockerte die mitunter teils melancholische Stimmung immer wieder hervorragend auf. Ganz besonders gefiel mir, wie die Autorin mit diversen Themen umgeht, dabei war es zu keinen Zeitpunkt zu viel, sondern einfach passend. Es ist ein Roadtrip, der so voller Gefühl und so lebensbejahend ist, dass ich das Buch einfach nicht zur Seite legen wollte. Tatsächlich erst, als ich es beendete. Wie ich es bereits kannte, sind auch hier wieder ganz besonders schöne Botschaften versteckt, die nicht nur zum Nachdenken anregen, sondern auch lebensbejahend sind. Mein Urteil "Morgen irgendwo am Meer" ist wieder einmal ein absolut typisches Adriana Popescu Buch. Ein unglaublich berührender Roadtrip, der die Reiselust direkt entfacht. Es ist eine Geschichte über tiefe Verbundenheit, über Träume und Wünsche die erfüllt werden wollen, und über die Ungewissheit bzw. auch die Angst, wenn die Schulzeit plötzlich vorbei ist und der Ernst des Lebens an der Tür klopft. Der unterschwellige Humor und die damit einhergehende Leichtigkeit, machten dieses Buch wieder einmal zu einem absoluten Lesegenuss, dabei vergisst die Autoren aber keineswegs sensible Themen. Berührend, gefühlvoll und absolut von Liebe gezeichnete Figuren, was will man mehr? Ich vergebe 5 von 5 Welten.

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