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Rezension zu
Der unschuldige Mörder

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannender Roman mit interessanten Charakteren

Von: Maike P.
28.02.2020

Das Buch ist in stetem Wechsel geschrieben: Mal entführt uns der Autor Matthias Edvardsson in die Vergangenheit ins Jahr 1996, wo wir die vier Literaturstudenten, ihre Dozentin und den charismatischen Autor Leo Stark kennenlernen. Und dann wiederum springt Edvardsson in die Gegenwart ins Jahr 2008, in dem Zack versucht, das Verschwinden Leo Starks zu ergründen und einen Roman darüber zu schreiben. Sukzessive nähern wir uns von beiden Seiten der Aufklärung des Falles. Zunächst nimmt sich der Autor aber viel Zeit, uns seine Protagonisten vorzustellen, und alle haben es in sich. Alle Charaktere haben Ecken und Kanten und sind zum Teil sehr unergründlich. Darüber hinaus verwaschen die Grenzen zwischen Freundschaft und Liebe, sodass man mitunter gar nicht genau weiß, wer eigentlich etwas von wem möchte und wer mit wem zusammen ist. Das macht das Beziehungsgeflecht unglaublich spannend. Auch Leo Stark nähern wir uns langsam an, ohne seinen Charakter und sein Verhalten aber ergründen zu können. Nur eins ist klar: Sympathisch ist er nicht, und er schreibt auch nicht aus der Freude am Schreiben. In der Gegenwart trifft Zack seine Freunde von einst und spricht mit ihnen über das damals Erlebte. Die Freunde haben sich aber verändert und blicken zum Teil ganz anders auf das damalige Geschehen. Aus der Gegenwart lernen wir die Charaktere daher nochmal von einer ganz anderen Seite kennen. Aus den ambitionierten Studierenden von damals sind teils gescheiterte Existenzen geworden, die sich nicht mehr auf die Straße trauen und die an die Zeit 1996 gar nicht erinnert werden möchten. Nur in kleinen Schritten lässt uns der Autor näher treten. Und fast an jedem Kapitelende erwartet uns ein kleiner Cliffhanger, der uns über das kommende Kapitel aus der anderen Zeit hinweg trägt. Und so liest sich das Buch praktisch im Vorbeigehen, denn man kann es kaum aus der Hand legen. Unbedingt möchte man wissen, was damals vorgefallen ist, wohin Leo Stark verschwunden ist, ob es tatsächlich einen Mord gegeben hat und wer denn schlussendlich der Mörder ist. Die Geschichte, die Matthias Edvardson spinnt, ist unglaublich interessant und spannend aufgebaut. Durch die ständigen Perspektivwechsel kommt niemals Langeweile auf, und Stück für Stück kann man sich beim Lesen das Gesamtbild zusammenbauen. Die Auflösung ist schlüssig und überzeugt, auch wenn sie nicht mehr allzu überraschend kommt. Nichtsdestotrotz schafft der Autor es, den Leser von Anfang bis Ende in den Bann zu ziehen. Fazit Mir haben insbesondere die Charaktere gefallen, die zwar nicht alle nachvollziehbar agiert haben, aber doch alle für sich genommen interessant waren und die man gerne näher kennenlernen wollte. Ich habe das Buch an nur anderthalb Tagen verschlungen, weil ich es kaum aus der Hand legen konnte. Hier gibt es eigentlich nichts zu bemängeln, auch wenn die Aufklärung vielleicht keinen großen Aha-Moment mehr bieten kann. Aber das trübt den Gesamteindruck keineswegs!

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