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Rezension zu
Der große Trip - WILD

Lesenswert, allerdings mit einigen Schwächen

Von: Carlys Buchsucht
26.04.2015

Meine Meinung: Dieses Buch ist kein Reisebericht. Es ist eine Geschichte, in der eine Frau sich von ihren Problemen unterkriegen lässt, von ihnen wegläuft, alles verliert und zu sich selbst findet. Es ist eine Geschichte, die einem klar macht, dass egal wie schlimm es aussieht, es immer schlimmer geht, bis es endlich wieder aufwärts geht. Ein Buch, das einem Mut und Hoffnung macht. Cheryl Strayed stößt zufällig auf den Pacific Crest Trail und plötzlich weiß sie, dass sie diese Wanderung machen möchte, die 1.700 km umfasst. Ohne großes Wissen macht sie sich allein auf die Reise, durch Wüsten, verschneite Berglandschaften und Wälder. Während des Wanderns führen Cheryls Gedanken den Leser immer weiter in ihre Psyche hinein. Als Leser bleiben einem dennoch einige Gedankengänge verborgen. Man versteht nicht immer, was die Erzählerin meint und wieso sie so handelt, wie sie es tut. Obwohl mir Cheryls Gedanken sehr gut gefallen haben, wurden sie mir manchmal zu viel. Wenn sie sich in kleinere Details hineinsteigert, zum Beispiel oder eher unnötige Rückblenden einführt. Durch viele Rückblenden wird man über die vorherigen Geschehnisse unterrichtet, wodurch diese Teilweise Unwissenheit etwas aufgewogen wurde. Leider werden einige Erlebnisse immer wieder wiederholt erwähnt, die man zwar kurz nennen könnte, aber auf die langen Beschreibungen verzichten könnte. Bei anderen Erlebnissen hätte ich gerne mehr Einsicht gehabt, wobei es bei einem Biographie ähnlichen Werk man kaum erwarten darf, dass der Autor seine tiefsten Geheimnisse mit dem Leser teilt. Allerdings ist es sehr toll, dass sie ihre Gedanken immer reflektiert. Sie ist sich bewusst, dass sie sich verändert und dass diese Reise sie verändert. Ihre Umgebung kann man sich als Leser sehr gut vorstellen, doch auch hier schweift sie gerne und oft aus. Sodass man als ungeduldiger Leser der Versuchung widerstehen muss, diese Passagen nicht zu überspringen. Mit der wunderbar flüssigen Schreibweise kann man ein Augen wegen der Langatmigkeit zudrücken. Auf verschnörkelte Metaphern und pseudo-Tiefgang wird verzichtet. Bewertung: Viele werden Cheryls Handlungen nicht verstehen. Sie handelt sehr oft aus einer Schwäche heraus, sie vermasselt sich ihr Leben und viele Leser werden damit nicht klar kommen können. Auch mich haben einige Dinge ziemlich genervt, um ehrlich zu sein. Oft musste ich mich beherrschen, um nicht wütend zu werden und der Autorin zuzurufen, dass sie sich zusammenreißen soll. Was man aber nicht vergessen darf: Jeder Mensch ist anders und wir haben alle eine subjektive Wahrnehmung. Daher sollte man nicht über andere Urteilen. Ein ziemlich interessantes Buch, das nicht immer den Spagat zwischen Reisebericht/Memoir/Selbstfindung und Egotrip schafft. Dennoch mit einer tollen Message und lesenswert, daher ♥♥♥,♥ Herzchen.

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