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Rezension zu
Linkslesestärke - Eine Mutmachgeschichte für Kinder mit Rechtschreibschwäche und Legasthenie und für Kinder mit Mobbing-Erfahrung in der Schule

Bei einer "Linkslesestärke" hat die Rechtschreibschwäche keine Chance

Von: Nadine / Kitamaus & Schulflöhe
09.02.2020

Für Mira sind Buchstaben längst zu Fluchstaben geworden. Sie verdreht alles und vergisst sogar Namen. Doch für ihren längsten Freund ist klar: Mira hat eine Linkslesestärke. Das klingt auf jeden Fall positiver als eine Rechtschreibschwäche. Denn wenn man die hat, dann ist man oft nicht nur ziemlich aufgeschmissen, sondern wird von anderen teils auch fies geärgert. Mira passiert nämlich genau das. Die Kinder in ihrer Klasse haben sie alleine deshalb auf dem Kieker, weil sie mit ihrer Rechtschreibschwäche eine enorme Angriffsfläche bietet. Sie machen sich über ihre Fehler lustig, beschimpfen sie und grenzen sie immer mehr aus. Allen voran “die Fiese”, die zusammen mit ihren Freundinnen alles dafür tut, um Mira in ein besonders schlechtes Licht zu stellen – auch der wiehernden Lehrerin Frau Wienert und Reck-Tor-in Tadellos gegenüber. Als in Miras Nachbarschaft ein neues Mädchen einzieht und es zunächst sogar so aussieht, als ob Mira endlich eine Freundin und somit auch Unterstützung gefunden hätte, ruiniert ihr “die Fiese” auch noch diese Chance. Mira geht es immer schlechter. Sie fühlt sich alleine gelassen, wird immer weiter schikaniert und kommt sogar zu dem Punkt, an dem ihr fast niemand mehr glaubt. Denn das, was hängenbleibt, sind vor allem Miras verzweifelte Versuche einer nicht ganz glücklichen Gegenwehr. Autorin Anja Janotta hat sich gleich mehrerer Themen angenommen, die für Kinder sehr belastend sein können: Rechtschreibschwäche, Mobbing und fehlende Freundschaften in der Klasse. “Linkslesestärke” ist dabei ein Buch, dem der Spagat zwischen Aufklärung und Unterhaltung bestens gelingt. In die Tiefe gehend, aber doch auch immer wieder mit einer Leichtigkeit geschrieben, die einen trotz des schwierigen Themas schmunzeln lässt. Denn auch wenn Mira viele Probleme hat, so ist sie doch ein durchaus taffes Kind. Das zeigt sich unter anderem an den lustigen Wortspielen, die sie immer wieder mit ihrem Freund verfelixt spielt und die “verbixten Fluchtstaben” auch von einer anderen Seite zeigen. Nicht jeder kann schließlich so gut Wörter verdrehen, wie Mira es kann. Die lustigen Wortspiele zu verstehen, ist nicht immer leicht. Das Tüfteln fordert die jungen Leser ebenfalls heraus. Und doch steckt hinter den Wortspielen und dem Raten bei Opi-iss-Mus, Reh-Axt-John, Okoladenscheis, Schnakritzlecken oder Sindbad-Tisch noch viel mehr als nur ein Anreiz zum Tüfteln. Wie mag Mira sich wohl fühlen, wenn sie auf einige Wörter schaut und die für sie so gar keinen Sinn ergeben? Wie mag es sein, wenn die Klassenarbeiten jedes Mal in eine rotes Meer an Strichen verwandelt worden sind, weil die Lehrerin mal wieder etliche Fehler entdeckt hat - und das, obwohl Mira doch so viel geübt hat? Entmutigend natürlich! Doch das Kinderbuch "Linkslesestärke" zielt genau auf das Gegenteil ab: Es macht Mut, es zeigt betroffenen Kindern und ihren Eltern, dass sie damit nicht alleine sind und behandelt zudem ein Thema, das gerade Kinder mit Legasthenie zum Lesen anreizen könnte. Mira ist schließlich auch betroffen. Doch auch für alle übrigen jungen Leser ist "Linkslesestärke" absolut empfehlenswert. Unterhaltsam, kindgerecht und mit ganz vielen Botschaften: Niemand darf wegen seiner Rechtschreibschwäche gehänselt werden! Ärgern ist grundsätzlich nicht erlaubt! Auch andere Kinder sollten mitspielen dürfen! Schwächeren sollte man unbedingt helfen und sie unterstützen! Kommen wir noch einmal kurz auf Miras besten Freund Verfelixt zurück, der findet die Idee von Miras Mama, aus allen Schwächen eine Stärke zu machen, nämlich gar nicht so doof: ["Du machst das mit den Buchstaben auch immer anders als die anderen. Ist doch auch irgendwie cool, oder nicht?" (Anja Janotta: "Linkslesestärke", Bassermann)

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