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Rezension zu
Schwarzer Leopard, roter Wolf

Unbeschreiblich

Von: Jill von Letterheart
14.01.2020

>>Komplett anders als gewohnt<< Obwohl jeder seine Vorlieben hat, ist man als Leser ja meist doch auf der Suche nach etwas Neuem, etwas, das alles vorherige in den Schatten stellt. Wenn mich jemand in dieser Hinsicht mehr als nur überraschen konnte, dann ist es Marlon James mit Schwarzer Leopard, roter Wolf. Der Stil ist von der ersten Seite an gewagt, laut und absolut überwältigend. Alles wirkte lange Zeit irgendwie verworren auf mich, aber nicht so, als wenn der Autor den roten Faden verloren hätte, sondern als wenn ich einfach noch nicht bereit wäre, die Geschichte richtig verstehen, mich darauf einlassen zu können. Es ist immer schwer Werke zu vergleichen, auch wenn ich es manchmal ganz gerne mag zu wissen, in welche Richtung eine Geschichte geht. Marlon James wird mit Größen wie George R. R. Martin und Tolkien in einem Atemzug genannt und das zu recht. Schwarzer Leopard, roter Wolf wird irgendwo zwischen Black Panther und Das Lied von Eis und Feuer eingeordnet, was der Story aber in meinen Augen nicht gerecht wird und ein falsches Bild verspricht – aber Geschmäcker sind natürlich unterschiedlich. Marlon James bewegt sich hier Meilen außerhalb der gewohnten Komfortzonen, brüllt Tabuthemen heraus und hat dadurch eine Geschichte geschaffen, die man zeitgleich lieben und hassen kann. >>Hardcore<< Dass dieses Buch unter Heyne Hardcore erschienen ist, sollte einen als Leser schon vorwarnen – wie bereits erwähnt nimmt der Autor kein Blatt vor den Mund, doch das beschreibt es noch nicht annähernd. Gesellschaftskritische Themen werden in jeder Seite mit eingebunden und eine Triggerwarnung kann die Gewalt in der Geschichte nicht annähernd wiedergeben. Teilweise kann es einem willkürlich vorkommen, was mir aber nicht so erging. Es wird viel mit Sexualität, aber vor allem sexueller Gewalt gearbeitet, um auf die Macht, die dadurch ausgeübt werden kann, hinzudeuten. Der Fokus liegt hier natürlich auf der Mentalität Afrikas – was hier aber teils als Märchenhaft angekündigt wurde, schlägt manchmal in Sekundenschnelle in einen wahren Albtraum um. Marlon James schafft eine komplett neue Welt, Fantasyelemente, die ich bisher noch nicht gekannt habe und eine Welt, von der ich immer noch nicht weiß, ob ich sie annähernd erfassen kann. Durch den einzigartigen Stil, vielen verworrenen Elementen und all der Gewalt kann ich absolut nachvollziehen, dass viele Leser nichts mit dem Werk anfangen können. Wer aber merkt, dass auch nur ein Funke Interesse aufkeimt, sollte sich aber auf jeden Fall an dieser Geschichte versuchen und wer weiß, vielleicht entdeckt ein weiterer Leser eine Welt, die er sich niemals hätte erträumen können. FAZIT Marlon James hat mich mit seinem Werk Schwarzer Leopard, roter Wolf mehr als nur überrollt. Die Story hat mich geschockt, tief erschüttert, mitgerissen und wird mir so schnell nicht mehr aus dem Kopf gehen. An Brutalität und Gewalt kaum zu übertreffen und dennoch konnte die Geschichte ihren ganz eigenen Zauber auf mich wirken – wahrlich einzigartig!

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