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Rezension zu
Und mittendrin ich

Zu oberflächlich und nicht zu Ende gebracht.

Von: youBibians Kendra
13.01.2020

Wie ihr euch sicher schon denken könnt, bin ich nicht sehr begeistert von diesem Buch. Ich habe mich entschieden es zu lesen, weil mich der Klappentext neugierig gemacht hat. Ich bin kein Experte was Geschlechtsidentität angeht, daher hatte ich erhofft neue Einblicke zu bekommen. Doch leider war dies nicht wirklich der Fall. Es wird zwar schnell klar, dass Grayson sich in seiner Haut unwohl fühlt. Er zeichnet „Prinzessinnen“ in seine Hefte und stellt sich vor, sein Pulli wäre ein Kleid. Allerdings wird seinen Gefühlen nicht wirklich Ausdruck verliehen. Ich habe keine Vorstellung von dem, was er denkt oder empfindet. Und das ist schade, weil es meiner Meinung nach wichtig ist, andere Sicht- und Lebensweisen kennenzulernen, um die Person dahinter zu verstehen. Außerdem habe ich manchmal den Eindruck gehabt, dass Grayson sich nur als Mädchen „verkleiden“ will, da die Weiblichkeit fast ausschließlich durch Anziehsachen ausgedrückt wird. Die Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit gehen dadurch verloren. Ebenso durch die Mitschüler. Meiner Meinung nach verstehen sie nicht wirklich was in Grayson vorgeht. Was ich ebenfalls vermisst habe, sind einerseits Finns Beweggründe, Grayson die weibliche Hauptrolle zu geben. Hat er es nur getan, weil Grayson der Beste war, oder weil er Grayson in seinen Gefühlen unterstützen wollte? Und andererseits die Debatte ob diese Entscheidung richtig oder falsch war. Ich hätte mir gewünscht, dass Polonsky mehr auf die Normen und Ansichten der Gesellschaft eingegangen wäre, um zu verdeutlichen, wie schwer es ist sein „wahres Ich“ auszuleben. Es gibt zwei Szenen, in denen das angedeutet wird. Zum einen, wenn Grayson sich Mädchenanziehsachen kauft und er sich an der Kasse rechtfertigt, dass seine Schwester Geburtstag hat, zum anderen in den Szenen mit Graysons Tante. Die kommt nämlich auch nicht damit klar. So, zum Schluss, ist da noch das äußert unbefriedigende, offene Ende. Nachdem Grayson auf der Toilette war, betritt er das Klassenzimmer – in Mädchenklamotten. Das war´s, obwohl hier die Geschichte doch eigentlich erst so richtig in Fahrt kommt. Wie reagieren die Mitschüler? Ist das eine Ausnahme oder trägt er ab jetzt immer Mädchensachen? Wie kommt seine Tante damit klar? Wie geht es weiter? All das bleibt unbeantwortet. Mein Fazit: Ich bin enttäuscht, möchte euch aber nicht reinreden. Wenn ihr es lesen wollt, gerne. Vielleicht kann euch die Geschichte von Grayson ja begeistern.

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