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Rezension zu
Rückkehr nach Old Buckram

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Rückkehr nach Old Buckram

Von: Thursdaynext
17.12.2019

Irgendwo in den Appalachen, in der nordwestlichsten Ecke North Carolinas wird 1939 Henry Astors Vater geboren. Anders als seine Geschwister, als das gesamte Städtchen, ist er ein Leser. Er flieht in imaginäre wunderbare Welten, die ihm außer seiner Mutter niemand gönnt und auch sie hadert mit diesem aus der Art geschlagenen Sohn. Henry läst Old Buckram hinter sich so schnell er kann, um Schriftsteller zu werden und niemals zurückzukehren, doch wie es so ist verschlägt es ihn und seine Frau Jahre später doch wieder in dieses graue Kaff. Der Platz im elterlichen Haus ist begrenzt und so kaufen sie die düstere Villa auf dem Berg, nicht nur architektektonisch fragwürdig sondern auch übel beleumundet, die Menschen halten sie für verflucht, da die Erbauer auf ungeklärte, brutale Weise zu Tode kamen. Jedoch bietet sie mehr als ausreichend Platz für Henry um seinen Roman fertigzustellen, seine künstlerisch veranlagte Frau, die drei Kinder und die wachsende Bibliothek. „Das viele Holz in dem Haus wäre gebeizt und auf Hochglanz poliert, innen über alle Maßen elegant und hochherrschaftlich gewesen. Mit zusammengekniffenen Augen konnte man erkennen, was der wahnsinnige Architekt vorgehabt hatte, mit offenen nicht mehr.“ Wie unterschiedlich Familien ticken ist bekannt, es gibt zig Abstufungen von außergewöhnlich glücklich bis extrem unglücklich; dysfunktional. Philipp Lewis betrachtet in seinem Debüt was Familien zusammenhält: Liebe. Er lotet aus, wie weit sie geht, was sie erträgt, welche verzweifelten und hoffnungsvollen Versuche unternommen werden, um das vermeintlich richtige Maß davon zu erhalten und welche Sprachlosigkeit all diese Bemühungen begleitet. Lewis hat eine Familiengeschichte geschrieben, die mich komplett in Bann zog. Sprache und Stil sind angenehm und die Natur- und Sternbeschreibungen zeugen von tiefer Verbundenheit mit der Gegend in der Lewis aufgewachsen ist, setzen ein Kopfkino in Gang, das bis zum Ende und darüber hinaus anhält. Für Literatur- und Schmökerliebhaberinnen (wie immer sind Männer bei der weiblichen Form mitgemeint) bestens geeignet.

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