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Rezension zu
Das Licht der Welt

Durch und durch ein Highlight!

Von: Nicole W./LilStar
19.04.2015

1218 in Oberlothringen. Michel Fleury ist immer noch Bürgermeister in Varennes-Saint –Jacques und führt zusammen mit seiner Frau Isabell ein gutgehendes Handelsgeschäft. Während hauptsächlich sie die Geschäfte führt, setzt er sich für das Wohlergehen seiner Stadt und seiner Bürger ein. Ihr Sohn Rémy führt seine Buchmalerwerkstatt, was der Kirche im Dorn im Auge ist, vor allem, als er mit einer städtischen Schule auch noch der Klosterschule Konkurrenz machen will. Die Stadt blüht auf und wird immer größer, allem Krieg und Steinen, die ihnen in den Weg gelegt werden zum Trotz. Zumindest bis die Händler in Metz beginnen Varennes-Saint –Jacques als Konkurrenz anzusehen und versuchen sie in die Knie zu zwingen … Es ist mittlerweile schon fast zwei Jahre her, dass ich den ersten Band rund um Varennes-Saint –Jacques gelesen habe. Trotzdem kann ich mich noch an die Handlung und sehr viele Details daraus erinnern, denn ich war damals total angetan von diesem Buch, das ich aufgrund seines Umfangs erst gar nicht lesen wollte, eben weil ich eigentlich auch kein großer Fan historischer Romane bin. Das hat sich mit diesem Buch allerdings etwas geändert, denn es hat mir damals so ausnehmend gut gefallen, dass ich seitdem eher und öfter mal zu einem historischen Roman greife. Als ich dann erfahren habe, dass es eine Fortsetzung geben wird, habe ich mich tierisch gefreut. Trotzdem hat es schließlich noch einige Monate gedauert, bis ich dieses Buch tatsächlich angefangen habe, denn der Umfang von fast 1200 Seiten schreckt doch erst einmal ab. Mittlerweile ärgere ich mich, dass ich dieses Buch nicht doch früher zur Hand genommen habe, denn mir hat dieser Roman wieder ausnehmend gut gefallen. Gerade aufgrund seiner Länge konnte ich mich über drei Tage intensiv ins 13. Jahrhundert versetzen lassen und mit den lieb gewonnenen Figuren aus Band 1, sowie zahlreichen neuen Figuren mitfiebern. Ich kann es gar nicht so recht beschreiben, aber ich fühle mich mit dieser Lektüre einfach nur wohl und genieße sie so, wie ich selten ein Buch genieße. Auch nicht die Bücher, die ich ansonsten als Highlights empfinde. Dieses Buch wirkt noch viel weiter. Die Geschichte beginnt im Jahre 1218, im Prolog erleben wir eine Szene die 1214 spielt und sich wie ein roter Faden über hunderte Seiten hinweg durchs Buch ziehen wird, und endet im Jahre 1248. Wieder begleiten wir zahlreiche Figuren, allen voran die Familie Fleury, die mir bereits im ersten Band sehr ans Herz gewachsen sind. So war es mir eine große Freude in diesem Band mitzuerleben, wie es dem Sohn Rémy ergeht und wie er sich entwickelt hat. Aber auch die Entwicklung vieler weiteren Figuren konnte man beinahe hautnah miterleben. Jedenfalls hatte ich bei vielen Figuren mittendrin immer wieder das Gefühl sie schon lange und gut zu kennen, so sehr sind sie mir ans Herz gewachsen. So ließ es sich auch nicht vermeiden, dass ich zwischendurch vor Wut schnaufen musste oder auch mal Tränen geflossen sind. Es ist selbst für mich nicht so ganz begreiflich, wie mich dieses Buch emotional mitzureißen vermag. Die Schauplätze und die Handlung sind teils erfunden, teils entsprechen sie der Realität. Der historische Kontext drum herum ist gut recherchiert und auch gut dargestellt, wenn auch nicht immer korrekt eingehalten, aber darauf geht Daniel Wolf in seinem abschließenden Bemerkungen auch ein. Wieder geht es nicht nur um die persönliche Geschichte der Figuren, sondern auch um Freiheit und Unabhängigkeit und das Leben zu dieser Zeit und die Willkür, die die Mächtigen der damaligen Zeit ausüben konnten. Trotz der fast 1200 Seiten, die sich über mehrere Jahre hinziehen und eine wirklich detaillierte Geschichte erzählen, hatte dieses Buch keine Längen. Zumindest habe ich mich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt gefühlt. Im Gegenteil. Ich musste einfach lesen und lesen und immer weiter lesen. Zum Ende hin ging es mir dann tatsächlich auch wieder etwas zu schnell und ich hätte es mir zum Schluss noch ein wenig ausführlicher gewünscht. Ich glaube mich aber daran zu erinnern, dass ich das Ende des ersten Bandes ebenso empfunden habe. Tatsächlich war ich zum Schluss aber auch etwas traurig, als ich Abschied von all den lieb gewonnenen Figuren nehmen musste. Von mir aus dürfte es gerne weiter gehen, ich hätte nichts dagegen, wenn der Autor hier einen weiteren Wälzer nachschieben würde. Ich wäre dabei! Hinter dem Pseudonym Daniel Wolf steckt übrigens Christoph Lode, der bislang nicht nur bereits historische Romane geschrieben hat, sondern auch einige Fantasy-Romane. Fazit Für mich ist Das Licht der Welt ein großes Highlight. Nicht nur ein einfaches Lese-Highlight, sondern auch ein emotionales, denn ich kann mich wirklich nicht erinnern, dass ich mich bei einem Buch schon mal so arg involviert gefühlt habe. Daniel Wolf versteht es meisterhaft seine Figuren zum Leben zu erwecken. Michel und Rémy sind gute Freunde geworden und ich wünschte mir sehr, ich könnte mehr von ihnen hören.

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