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Rezension zu
Gespräche mit Freunden

Die klugen Gedanken einer Zwanzigjährigen

Von: Goldene Seiten
12.11.2019

Dieses Buch hat einen ziemlichen Hype ausgelöst und ich war sehr neugierig darauf, es zu lesen. Es hat eine Weile gedauert, bis es mich in seinen Bann gezogen hat, dann jedoch mit voller Wucht. 384 Seiten lang habe ich die 20jährige Frances begleiten dürfen und dabei viel über ihre Gedanken zu Liebe, Freundschaften, Beziehungen, Geld, Macht, Kapitalismus und Krankheit erfahren. Ihre Gedanken sind klug, sie ist reflektiert, aber eben auch jung und teilweise überfordert mit dem Leben und seinen Herausforderungen: "Manchmal kam es mir so vor, als würde ich es nicht schaffen, mich für mein eigenes Leben zu interessieren, und das deprimierte mich." Die Handlung ist fast banal: Eine junge Frau verliebt sich in einen deutlich älteren, verheirateten Mann und beginnt eine Affäre mit ihm. Es ist nicht die Handlung, es sind die Dialoge und die Sprache, die dieses Buch so besonders machen und das Lebensgefühl Anfang Zwanzig auf den Punkt bringen: „Das nicht existente Baby ging in eine neue Kategorie der Nichtexistenz ein, das heißt, es gehörte nun zu den Dingen, die nicht aufgehört hatten zu existieren, sondern tatsächlich niemals existiert hatten. Ich fühlte mich dumm, und die Vorstellung, dass ich je schwanger gewesen war, schien jetzt wehmütig naiv.“ Die Dialoge sind brillant, egal ob sie zwischen Frances und ihren Freund*innen, ihren Eltern oder dem Arzt stattfinden, der sie wegen ihrer schlimmen Unterleibsschmerzen untersucht. Als ich das Buch zugeklappt habe, hatte ich das Gefühl Frances und ihre Mitmenschen über einen längeren Zeitraum "belauscht" zu haben. Ich mag es, mit Menschen verschiedenen Alters in Kontakt zu sein und bin dankbar, sowohl gleichaltrige, jüngere, sowie ältere Freund*innen zu haben. Dieses Buch war für mich so lesenswert, weil es mich mit der Lebenswelt einer 20jährigen in Berührung gebracht hat, ohne mich anzustrengen oder banal zu wirken.

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