Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Anklage: Sterbehilfe

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Dieses Buch stimmt nachdenklich

Von: Sonja
17.04.2015

INHALT: 2012 wird ein junger Mann zu einer 3 jährigen Haftstrafe verurteilt. Warum? Weil er seine Mutter nach über 8 Jahren Wachkoma erlöst hat. Allein gelassen von Ärzten, Pflegepersonal, Krankenkassen, Gesetzen und Politik traf dieser Mann eine mutige (aber umstrittene) Entscheidung. Wie kam es dazu? Und was lief falsch? FAZIT: Nach dem Buch "Mutter, wann stirbst du endlich?" ist dies das zweite Buch der Autorin, was sich mit der Problematik rund um zu pflegende Angehörige beschäftigt. Am Anfang dieses Buches tat ich mich allerdings schwer, da die persönliche Geschichte von Jan meiner Meinung nach ein wenig zu lang geraten ist. Dies dient allerdings dazu, Jan und seine Familie und wie es dazu kam, kennen zu lernen. Beide Titel sind reißerisch, so dass man schiefe Seitenblicke erntet, wenn man von den Büchern und den Inhalten redet. Aber warum ist Pflege und der Tod ein Tabuthema? Meist können nur akut Betroffene dieses nachvollziehen - selbst von entfernten Verwandten erntet man Verständnislosigkeit-. Ärzte, Pflegepersonal, Krankenkassen und Behörden leiden an akutem Personalmangel und haben oft nicht die Zeit aufzuklären und zu beraten. Die Gesetzgebung gibt nahezu unüberwindbare Hindernisse auf. Dieses Buch zeigt an dem Beispiel des jungen Jan und seiner Mutter auf, dass es jeden treffen kann. Dieses Buch ist nicht nur für diejenigen, die sich für Sterbehilfe interessieren. Es ist auch vielmehr ein mahnendes Beispiel dafür, was alles schief gehen kann, wenn jemand zum Pflegefall wird und nicht ausreichend Vorsorge durch Patientenverfügungen, Vollmachten, Versicherungen etc. getroffen hat. Familienmitglieder sind häufig ohnmächtig gegenüber den Verwaltungsapparaten und wissen nicht, welche Rechte und Pflichten sie haben. Dieses Buch stimmt nachdenklich. Dieses Buch lässt einen überlegen, ob man selbst alles geregelt hat. Dieses Buch kann überforderten Angehörigen Mut zum Handeln geben. 4,5 von 5 Punkten, da der Schreibstil trotz des schwierigen Themas gut zu lesen war und es ein Thema anspricht, was viel mehr publik gemacht werden sollte. http://kleeblatts-buecherblog.blogspot.de/2015/04/martina-rosenberg-anklage-sterbehilfe.html

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.