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Rezension zu
Aufstieg und Fall des Wollspinners William Bellman

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Zum Ende kam wirklich ein Fall

Von: Mina Barbara Imruck
13.04.2015

Ich war so begeistert, als ich vor kurzem herausfand, dass es endlich, nach so vielen Jahren einen neuen Roman von Diane Setterfield zu lesen gibt! Schon ihr 2007 erschienener Debüt-Roman “Die dreizehnte Geschichte” hatte mich sehr begeistert und über ein langes Wochenende aus der Welt entführt. Dieses Mal schaffte ich das 2014 im Blessing Verlag erschienene Buch nicht direkt an einem langem Wochenende, doch las es sich ebenso flüssig, wie Setterfields Erstling. Der Inhalt ist rasch erzählt: William Bellman tötet als Kind eine Krähe, seinen Freunden zu beweisen, wie geschickt er ist. Der Halbwaise arbeitet sich später in der Wollspinnerei seines Großvaters hoch und ihm ist das Glück gewogen. Alles, was er beginnt, jede Idee, die ihm kommt, setzt er in Geld um. So entspinnt sich in der Wollspinnerei die Erfolgsgeschichte des William Bellman. Er heiratet, gründet eine Familie und hat vier Kinder. Anfangs noch unbemerkt häufen sich jedoch die Todesfälle auf mysteriöse Art in seiner näheren Umgebung. Niemand achtet darauf und bringt diese Todesfälle miteinander in Verbindung. Nur Bellman selbst wird irgendwann misstrauisch, weil er auf jeder Beerdigung immer einen fremden Mann sieht, von dem er sich zunehmend verfolgt fühlt. Im zweiten Teil des Buches bietet dieser Fremde dem verzweifelten Bellman, dessen geliebte Tochter im Sterben liegt, einen verhängnisvollen Pakt an. Bellman willigt ein, um seine Tochter und sich selbst zu retten, doch die Folgen sind bitter und grausam. Während ich damals bzgl. des Debüts in wenigen Worten die Autorin lobte, fällt es mir dieses Mal nicht ganz so leicht, begeistert über den vorliegenden Roman zu schreiben. Vor allem der erste Teil des Buches las sich sehr rasch. Er war spannend geschrieben und die Lesegeschwindigkeit passte sich dem Tempo des Bellmanschen Aufstieg an. Irritiert hat mich hier jedoch, dass Bellman wenig Interesse an seiner Familie zeigte. Überhaupt schien er mir an anderen nicht wirklich interessiert zu sein. Alles Gute, was er für andere tat, tat er nur, um seine Firma zu stärken. Abgesehen von kurzen Zwischenepidosen, in denen es um die mystische Bedeutsamkeit der Krähen geht, bleibt im ersten Teil doch verborgen, was sich im Klappentext so gruselig anlas. Hier hoffte ich auf den zweiten Teil. Doch genau hier wurde ich leider enttäuscht. Der Umschwung in den geschlossenen Pakt Bellmans mit dem dunklen Fremden bleibt undurchsichtig und das Ergebnis ist für mich überaus lächerlich gewesen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass DAS so funktionieren würde. Die Geschichte um Bellman erlahmt für mich und auch der nun intensiver aufgegriffene Nebenstrang um seine Tochter konnte mich nicht mehr so recht bei Laune halten. Insgesamt fand ich das Buch unterhaltsam und ich habe es auch nicht bereut, es zu Ende gelesen zu haben. Es hatte jedoch neben deutlichen Längen vor allem kaum noch einen Spannungsbogen im zweiten Teil und die Mystik der Geschichte blieb mir verschlossen.

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