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Rezension zu
Die Feder

Federleicht

Von: daslesendesatzzeichen
06.09.2019

So bibliophil wie ein Bilderbuch, so interessant wie ein Sachbuch und dabei so einfach und klar wie ein Kinderbuch. Ein echter Volltreffer ist dem Prestel Verlag da gelungen mit diesem hübschen Band. Der Titel „Die Feder“ lässt wenig Spielraum für Deutungen – und so ist es denn auch genau das, was es verspricht: ein wunderschön illustriertes Buch über alles rund um die Plumologie, also die Wissenschaft der Vogelfedern, verfasst in einem schlichten, gut verständlichen Stil, der dennoch eine Menge Inhalte transportiert. Die Illustratorin ist gleichsam auch die Autorin des Werkes, was ja immer erstaunlich ist, denn nur weil jemand gut malen kann, muss er ja lange noch kein Talent fürs Texten haben. Doch hier kommt beides auf hohem Niveau zusammen. Die Bilder erinnern mich in ihrer unprätentiösen, schlichten Schönheit auf mattem Papier an Bilderbücher aus den späten 1970er- und frühen 1980er-Jahren – also die Zeit meiner Kindheit. Schon das ist natürlich ein riesen Bonus, denn bereits beim Aufschlagen des Buches werde ich in ein positives Grundgefühl getaucht. Daher nicht lange reden, sondern die Innenseiten anschauen, die es hier auf der Homepage des Verlages zum Download gibt. Man bemerkt die liebevolle farbliche Abstimmung der Textseiten auf die Illustrationsseiten, die immer mindestens ganzseitig sind, wenn sie sich nicht sogar über eine Doppelseite erstrecken. Britta Teckentrup beschreibt pro Doppelseite immer einen speziellen Aspekt zum genannten Thema. Da wird der Flügelschlag erklärt, Aufschluss erteilt über Schwanzfedern, die beim Klettern helfen können, die Bedeutung der Federn in der menschlichen Kultur und Gesellschaft näher beleuchtet oder Näheres zum urmenschlichen Traum vom Fliegen gesagt. So ist dies nicht nur ein Buch über Vögel, sondern ebenso sehr über uns Menschen, die wir uns vom Vogel und seinem Kleide viel abgeschaut haben. Der Prestel Verlag sieht das Buch auch für ganz junge Bücherfreunde vor, schaut man auf der Website nach, bemerkt man nämlich, dass das Buch sogar unter „Prestel junior“ läuft, was sich anhand des Buches selbst und seines Impressums nicht erschließt. Ab 6 Jahren wird es ausgewiesen. Das ist sicherlich nicht falsch, denn die Bilder sprechen eine klare, ansprechende Sprache und auch die Texte sind, wie eingangs erwähnt, selten in komplizierten Schachtelsätzen formuliert. So kann man das Buch als Vorlesebuch nutzen – allerdings unter Vorbehalt, da einige Texte zwar in einfacher Sprache, aber dennoch nicht ganz simpel geschrieben sind. Ob man all das bereits mit 6 Jahren versteht? Aber das macht ja auch manchmal den Zauber eines guten Kinderbuches aus: Dass sich nicht alles erschließt, man das Buch aber dennoch liebt, weil man die Grundidee mit dem Herzen erfasst und mit dem Auge erkennt. Und wenn man dann etwas älter ist und immer noch etwas in seinem alten Lieblingsbuch entdecken kann und es womöglich Jahre später auch noch zur Deko auf dem vielgerühmten Coffeetable landet, dann haben Autorin und Verlag wohl alles richtig gemacht. Mich wird das Buch sicherlich noch lange weiterbegleiten – außer, es wird mir von einem meiner Kinder gemopst … Klares Daumenhoch und Lesegebot!

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