Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Uns bleibt immer Paris

Literarische Liebeserklärung an die Stadt der Lichter

Von: Eva Krafczyk
18.08.2019

Es gibt Städte, über die scheint schon alles geschrieben und erzählt, die sind so oft beschrieben, gefilmt, fotografiert worden, dass man denkt: Kenn ich doch schon. Auch ohne je da gewesen zu sein. New York ist sicher so eine Stadt, Paris eine andere. Und dennoch: Manchmal muss man nur einen neuen Ansatz finden, um scheinbar altvertraute Assoziationen doch noch überraschen zu lassen, zu erklären und zu vertiefen. Mit "Uns bleibt immer Paris" hat Serena Dandini eine Liebeserklärung an Paris geschrieben, in alphabetischen Spaziergängen durch die Seine-Metropole und ihre Arondissemments. Tipps nach Hotels oder Restaurants sucht der Leser vergebens, vielmehr teilt Dandini ihre großen und kleinen Entdeckungen, Geschichten und Personen. "Uns bleibt immer Paris", das raunten sich schon Rick und Ilsa im Filmklassiker "Casablanca" zu - schon damals war Paris ein Sehnsuchtsort, der für Freiheitsgeist und die große Liebe stand. Sie hoffe, das Buch werde Leser animieren, "neue Abenteuer in einer Stadt zu erleben, in der es, wie man bereits weiß, immer wieder was zu entdecken gibt". Denn in Paris gehe nichts verloren, "weder die Freude noch der Schmerz, und alles wird zu Geschichte, Literatur und Überleben." Von A wie Arondissement bis Z wie Zinc führt die literarische Reise und dabei wird auch so manche Geschichte hinter der Geschichte erzählt, etwa im Kapitel M (wie Murs), das nicht nur zu den bekannten oder weniger Bekannten Wandmalereien und Graffiti führt, sondern auch über die Künstler erzählt, gerade auch über die Künstlerinnen. Überhaupt versucht Dandini immer wieder, einen weiblichen Blick, eine weibliche Perspektive zu vermitteln., seien es nun die Frauen unter den Künstlern des Impressionismus oder die "Grandes Horizontales", die Mätresse, Kurtisanen und Edelprostituierten, die sich Freiräume und eine auch wirtschaftliche Selbständigkeit eroberten. von der die "anständigen" Frauen ihrer Zeit nur träumen konnten. Ob Passagen und Markthallen, Künstlertreffpunkte oder ethnische Viertel, die dem Paris-Besucher gewissermaßen eine Reise um die Welt in 80 Stunden ermöglichen - Dandini steckt an mit ihrer Paris-Begeisterung, macht neugierig auf die Geschichten und Geheimnisse der Stadt an der Seine, die sich abseits der Touristenpfade erschließen. Einziger Wermutstropfen: Mit 440 Seiten und einem kompakten Gewicht hat man beim nächsten Parisbesuch ein wenig zu schleppen.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.