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Rezension zu
Keine Kompromisse

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Deutlicher Wiedererkennungswert

Von: Michael Lehmann-Pape
06.08.2019

Natürlich könnte man Lee Child in seiner „Reacher-Reihe“, ähnlich wie Arthur Conan Doyle oder Ian Fleming vorwerfen, dass doch jedes neue „Abenteuer“ der entsprechenden „Helden“, Sherlock Holmes, James Bond oder eben hier Jack Reacher in ähnlicher Weise abläuft und sich aufbaut. Das stimmt durchaus. Wenn es aber so leger und trocken verfasst ist, wenn jeder Fall Hand und Fuß hat und das ganze sich wie an einem Stück fließend liest, so dass man das Werk kaum aus der Hand legen mag, bevor es ausgelesen ist, dann ist diese Ähnlichkeit im Aufbau eine gute Entscheidung. Auch der neue Reacher bildet da keine Ausnahme. Außer mit den kleinen Erweiterungen, dass auch der ehemalige Militärpolizist verwundbar ist (wenn die Schläge hart gegen den Kopf treffen) und das am Ende, anders als sonst, die weibliche Bekanntschaft (und toughe Detektivin) nicht auf Nimmerwiedersehen im „Off“ verschwindet, sondern es zumindest möglich wäre, im nächsten Band wieder die attraktive Chang wieder zu erleben. Ebenfalls wie (fast) immer, ist es die müßige Neugier, die Reacher in dieses gottverlassene Kaff im ländlichen Raum treibt. „Mothers Rest“, den Namen will er ergründen und hofft auf die ein oder andere Sehenswürdigkeit. Die durchaus existiert, nur ganz anders, als REacher es sich vorher dachte. Wesentlich verdeckter und schwer zu finden und wesentlich gefährlicher, als es das Grab irgendeiner „Mutter“ aus Wild-West-Zeiten sein könnte. Denn da wird etwas angeboten, im Ort, das so nicht alltäglich ist und sogar nur der sichtbare Teil eines Eisberges an krimineller Energie ist, die sich weit verzweigter erstreckt, als Reacher oder der Leser es zu Anfang ahnen könnte. Nachdem er sich allerdings zum Bleiben entschieden hat (mit fast einem Fuß schon im Zug, um abzureisen), werden die im Hintergrund gerne bleibenden dunklen Gestalten des Ortes ihn hart, schnell, aufrecht und, natürlich, unter Bedrohung absolut kompromisslos erleben. Und bevor eine Aufgabe nicht u Ende gebracht ist, hört ein Jack Reacher nicht auf, zu bohren und sich in die Mitte der Gefahr auch zu bewegen, wenn es nicht anders geht. Samt einem intelligenten und ausgeklügelten Manöver, mit dem das Finale des Buches eingeleitet wird. Wobei der Leser sich darauf einstellen sollte, dass nicht jeder und jede Sympathieträger/in dieses Ende erreichen wird. Eine anregende Lektüre, auch wenn der Rahmen rundum bereits gut bekannt ist.

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