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Rezension zu
Fay

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine Geschichte die man nicht so schnell vergisst...

Von: miss_lia48
30.07.2019

INHALT: In der Nähe von Oxford, Mississippi: Die 17-jährige Fay durfte nur bis zur 5. Klasse die Schule besuchen und musste danach arbeiten. Trotzdem hatte die Familie kaum etwas zu essen. Auch vom gewalttätigen Vater hat Fay genug und so verlässt sie ihr Zuhause im Wald. Sie möchte ihr altes Leben endlich hinter sich lassen! Lediglich mit Handtasche, zwei Dollar und Zigaretten im Gepäck, marschiert sie los in Richtung Süden. An der Küste soll es schön sein, Biloxi soll ihr Ziel werden. Doch “Das Problem am Trampen war, dass man nie wusste, zu wem man ins Auto stieg.“ Und so trifft Fay nicht immer auf Leute die es nur gut mit ihr meinen... MEINUNG: Dies war mein zweites Buch von Larry Brown. Während sich in dieser Geschichte alles um Fay dreht, erzählt der Autor in "Joe" die Geschichte von Fays Bruder Gary. Die Bücher können jedoch unabhängig voneinander gelesen werden. Vom Stil her sind sie sich sehr ähnlich und haben mir beide ähnlich gut gefallen. Als charakteristisch für beide Bücher, würde ich den rauen und zum Teil düsteren Klang der Geschichten bezeichnen. Viel Alkohol und (sexuelle & körperliche) Gewalt trugen hier thematisch ihren Teil dazu bei. An manchen Stellen war mir das inhaltlich etwas zu rau - etwas dezenter eingesetzt, wäre mir persönlich lieber gewesen. Auch die Sprache empfand ich erneut etwas "derb", wobei ich manchmal leicht an meine Grenzen stoße. Wenn zu viele vulgäre Ausdrücke in zu kurzer Zeit auftraten, habe ich mich bei "Fay" tatsächlich nicht immer vollkommen wohl gefühlt. Die ausführlichen (Natur-) Beschreibungen haben im Gegenzug wieder dazu geführt, dass ich mir die atmosphärische Umgebung wunderbar bildlich vor Augen führen konnte. Wieder ein tolles Setting! Fay gefiel mir als Protagonistin mit ihrem Facettenreichtum ziemlich gut. Sie lernt sehr schnell neue Menschen kennen und fasst schnell Vertrauen, was manche Leute jedoch ausnutzen. Ich war immer wieder äußerst verwundert über ihre Naivität sowie über ihr mangelndes Wissen vom Leben. Ihre Geschichte habe ich gerne verfolgt. Trotz der Länge von 656 Seiten, ergaben sich für mich erstaunlicherweise keinerlei Längen! Es geschieht relativ viel, wodurch manche Handlungen vielleicht auf den ein oder anderen Leser nicht ganz so realistisch wirken könnten. Doch mich hat das hier nicht wirklich gestört, ich konnte beim Lesen kaum pausieren, da ich immer wissen wollte, wie es mit Fay weiter geht! So flog ich regelrecht durch die Seiten. Das Ende dürfte wieder Geschmackssache sein, passt aber gut zum restlichen Inhalt. Mich hat die Geschichte bewegt und sie konnte bei mir zahlreiche Emotionen hervorrufen. Larry Brown schafft es erneut, dass das Buch noch sehr lange in mir nachklingt... FAZIT: Mir persönlich war das Buch zwar stellenweise thematisch etwas zu rau, und die Sprache manchmal zu vulgär, aber insgesamt ist "Fay" eine bewegende Geschichte, die noch lange nachklingt und die man nicht so schnell vergisst! 4/5 Sterne!

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