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Rezension zu
Es muss ja nicht perfekt sein

Ungewöhnlich, aber auch sehr enttäuschend

Von: alina
23.07.2019

Esther glaubt fest daran, dass ihre Familie verflucht ist und jeder eine Angst hat. Doch nur sie weiß nicht, was ihre größte Angst sein könnte, weswegen sie alle Dinge, die in Frage kommen könnten, auf einer Liste festhält. Als ausgerechnet Jonah Smallwood die Liste in die Finger bekommt, ahnt Esther böses. Doch anders als Esther denkt, hilft Jonah ihr die Liste abzuarbeiten und sich ihren Ängsten zu stellen. Esther Solar ist ein eher ungewöhnliches Mädchen. Sie verkleidet sich jeden Tag und verkauft heimlich Backwaren in der Schule, um etwas Geld dazu zu verdienen. Leider bin ich mit Esther nicht so ganz warm geworden. Zwar konnte ich nachvollziehen, warum sie sich so um ihre Familie sorgt, aber das war es dann auch schon. Ansonsten habe ich Esther eher als nervigen Charakter empfunden, mit dem ich mich nie so ganz identifizieren konnte. Jonah Smallwood war mir im ersten Moment sehr unsympathisch. Doch nach und nach konnte er mich immer mehr von sich überzeugen, denn im Grunde ist er ein liebevoller Charakter, der sich um seine Liebsten sorgt und alles für sie tun würde. Dabei fällt er vor allem durch seine kreative Art und seinen Charme auf. Außerdem hat es mir gefallen, dass er auch immer mal wieder seine verletzliche Seite gezeigt hat. Die Beziehung der beiden hat sich sehr langsam und in einem authentischen Tempo entwickelt. Leider muss ich aber zugeben, dass ich mit beiden Charakteren nicht so ganz warm geworden bin und deshalb auch nicht so ganz nachvollziehen konnte, was die beiden aneinander finden. Als Nebencharaktere wirken hauptsächlich Esthers Familie sowie ihre beste Freundin Hephzibah mit. Vor allem in Esthers Familie hat jeder mit seinen Ängsten und Problemen zu kämpfen, was allerdings alle für völlig normal ansehen und sich dementsprechend auch nicht darum kümmern. Auch Jonahs Familie lernt man kennen, wobei mir sein Vater richtig unsympathisch war. Der Einstieg in das Buch ist mir leider sehr schwer gefallen, denn ich bin nicht wirklich mit dem Schreibstil von Krystal Sutherland warm geworden. Auf der einen Seite war er locker leicht und ließ sich angenehm lesen, aber es gab auch viele langatmige Stellen. Am meisten hat es mich allerdings gestört, dass das gesamte Buch aus der Erzählerperspektive geschrieben wurde, denn so kamen weder die Gefühle und Emotionen, die bei so einer Geschichte eigentlich im Spiel sein sollten, bei mir an, noch konnte ich mich gut in die Geschichte hineinversetzen. Außerdem hat die Nebengeschichte rund um Esthers Opa und eine bestimmte Person bei mir für Verwirrung gesorgt, sodass ich diese Kapitel meist nur überflogen habe. Auch das Ende ging mir leider etwas zu schnell und es blieben noch die ein oder andere Frage offen. Trotzdem hat die Autorin es geschafft mit Angststörungen ein ernstes Thema in einem ungewöhnlichen Jugendroman zu verarbeiten - auch wenn mir einige Dinge etwas zu übertrieben dargestellt waren. Zwar hat mir der Umgang der Familie mit dem Thema über weite Strecken nicht wirklich zugesagt, aber gegen Ende hat sich das Ganze doch noch positiv entwickelt. Auch die Anmerkung der Autorin finde ich hier sehr gelungen. Da begriff sie, dass die Dunkelheit auch in einem Menschen leben und ihn von innen zerstören konnte. (Seite 171) Das Cover des Buches finde ich wunderschön, denn es wirkt durch die Farbgestaltung sehr sommerlich. Außerdem hat es mir gefallen, dass die Gestaltung sich auch durch die einzelnen Kapitel gezogen hat. Ich muss ehrlicherweise gestehen, dass ich mit hohen Erwartungen an das Buch herangegangen bin, weil mir Unsere verlorenen Herzen von Krystal Sutherland richtig gut gefallen hat. Deswegen bin ich umso enttäuschter, dass mich Es muss ja nicht perfekt sein fast überhaupt nicht in den Bann ziehen konnte, was vor allem an der Erzählperspektive und den Charakteren sowie deren Umgang untereinander lag. Dafür kann ich leider nur 2/5 Sterne geben.

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