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Rezension zu
Das blaue Wunder

Meeres-Geschichten, die zum Handeln animieren

Von: Silvia Nyaga
18.07.2019

Vorab: Ich komme aus der Mitte Deutschlands und bin eigentlich nicht so 'thalassophil', also vom Meer begeistert. Trotzdem konnte mich Frauke Bagusches Buch 'Das blaue Wunder' und ihre Begeisterung für das Meer zum größten Teil mitreißen. Der Schreibstil ist eher locker, auch wenn man merkt, dass Frau Bagusche Meeresbiologin ist und sonst wohl eher wissenschaftliche Artikel verfasst. Den einen oder anderen Fachbegriff oder lateinischen Gattungsnamen hätte sie sich sicher sparen können, auch ein Stichwortverzeichnis der von ihr (immer sehr verständlich!) eingeführten Fachbegriffe am Ende des Buches wäre hier und da hilfreich gewesen. Das schadet der Lesbarkeit aber in der Regel nicht, und man bleibt als in Meeresdingen ungebildeter Leser immer gut im Lesefluss. Das Buch ist in insgesamt 6 Kapitel aufgeteilt, die sich meines Erachtens nicht nur inhaltlich unterscheiden. Kapitel 1, 'Die heimliche Weltherrschaft des Planktons', hat mich sofort mitgenommen. Spannende Informationen, die ich so nicht kannte, haben mich gut unterhalten und die Vorfreude auf das Buch noch gesteigert. Mit Kapitel 2, 'Korallenriffe – die Kinderstube der Ozeane', wurde meine Begeisterung leider ziemlich gedämpft. Dieses längste Kapitel des Buches besteht leider aus sehr vielen Beschreibungen von Fischen und anderen Meerestieren, da wären Fotos unterhaltsamer und vor allem kurzweiliger gewesen! Eine Fotostrecke gibt es übrigens in der Mitte des Buches – für mich hätte man auf diese Bilder auch verzichten können (Fotostrecken in der Mitte von Büchern neigen außerdem leider dazu, sich irgendwann aus der Bindung zu verabschieden). Zum Glück nimmt das Buch mit den restlichen Kapiteln aber wieder Fahrt auf! Hier und da muss man schon ein wenig mitdenken – ist schließlich kein Kinderbuch! Der Wissensgewinn ist dafür aber gegeben! Und unterhaltsam ist das Buch immer wieder, außer im letzten Kapitel, 'Das blaue Wunder in Gefahr'. Was zuvor schon immer mitschwang, nämlich die Gefährdung dieses einzigartigen und noch längst nicht ganz erforschten Lebensraumes, wird hier auf den Punkt gebracht. Was mir dabei besonders gefällt: Frauke Bagusch schwingt nicht den moralischen Zeigefinger! Und sie verfällt auch nicht in Resignation. In diesem Kapitel hat sie meines Erachtens genau den richtigen Ton getroffen, sie zeigt auf, wo die Probleme liegen und was jeder von uns tun kann – wie gesagt ohne moralischen Zeigefinger. Sie lässt uns auch wissen, dass es kurz vor Zwölf ist, aber indem sie durchaus auch Fortschritte im Meeresschutz nennt, entsteht nie der Eindruck, dass eh schon alles zu spät ist. Alles in allem also ein unterhaltsames Buch nicht nur für Meeresfans!

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