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Rezension zu
Star Wars™ Das letzte Kommando

Furioses Ende der legendären Thrawn-Trilogie

Von: Nerd-Gedanken.de
08.04.2015

Die Macht der Neuen Republik steht auf töneren Füßen: immer mehr Planeten fallen der genialen Kampfstrategie und den überlegenen Einsichten des imperialen Großadmiral Thrawn zum Opfer und müssen sich seinen Truppen ergeben. Nachdem er den planetaren Verteidigern auf Ukio erfolgreich weisgemacht hat, dass das Imperium über eine Superwaffe verfügt, der die Neue Republik nicht gewachsen sein kann, sieht sich der Rat der Republik mit der unangenehmen Wahrheit konfrontiert, dass ihnen immer weniger Optionen bleiben, um diesen Vormarsch aufzuhalten. Seit Thrawn neuartige Klontruppen in großer Zahl einsetzen kann, gerät das Kräftegleichgewicht in der Galaxis in eine gefährliche Schieflage und lässt einen umso verheerenderen Krieg erwarten. Doch auch Thrawn muss sich mit einem echten Problem auseinandersetzen: Der Klon Joruus C`Baoth, dessen überragende Machtfähigkeiten für seinen Plan unerlässlich sind, zeigt Anzeichen des gefährlichen Klonwahnsinns und greift immer deutlicher nach der Führung des Imperiums. C`Baoth giert zudem nach den gerade geborenen, machtsensitiven Zwilligen des Ehepaars Solo und veranlasst Thrawn, eine Entführungsmission auszuführen. Im Untergrund beginnen die Schmuggler um Talon Karrde eine unsichere Allianz gegen die Allgewalt des Imperiums zu schmieden, ohne vom Verrat in ihrer Mitte etwas zu ahnen. Die auf Coruscant gefangene Mara Jade versucht, mit der Stimme in ihrem Kopf zurecht zu kommen, welche ihr nach wie vor befiehlt, Luke Skywalker zu töten. Der ehemaligen »Hand des Imperators« gelingt es, sich das Vertrauen von Leia Organa Solo zu verdienen und offenbart ihr eines der bestgehütesten Geheimnisse des alten Imperiums – das Wissen um den Planeten Wayland, der Schatzkammer von Imperator Palpatine. Dort sollen sich auch die Klonzylinder befinden, welche Thrawn zum Aufbau seiner neuen Armee benutzt … -------- Beim vorliegenden Band »Das letzte Kommando« handelt es sich um eine Neuauflage des dritten und letzten Teils der 1992-1993 bei Goldmann erschienenen »Thrawn-Trilogie« von Timothy Zahn, welche die Ereignisse um die Star Wars-Helden von Episode IV-VI auf einzigartige Weise fortführt. Ganz, wie man es sich als Leser erhofft, steuern die in den beiden vorherigen Bänden angelegten Erzählstränge einem deutlichen Höhepunkt zu, ohne dabei die Handlung zu sehr auf die prominenten Helden wie Leia Organa Solo, ihren Ehemann Han, Chewbacca und Luke Skywalker alleine zu konzentrieren. Es gelingt Zahn, auch alle Geschehnisse um Großadmiral Thrawn, die Schmuggler um Talon Karrde und Mara Jade vielseitig und interessant zu beschreiben, sodass es keinen Unterschied macht, ob die Handelnden nun bereits bekannte Charaktere oder Neuschöpfungen sind. Dabei ist es gerade ein Kunstgriff des Autors, der die mächtigsten Figuren im Konstrukt seiner Erzählung besonders geheimnisvoll erscheinen und bleiben lässt: Niemals gewährt er direkten Einblick in die Gedankenwelt von Großadmiral Thrawn oder Jorus C`Baoth, sondern beschreibt nur das Handeln der beiden Charaktere. Bewertet wird dieses meistens aus dem Blickwinkel von Captain Pellaeon, Thrawns engstem Vertrauten, der zudem noch genug Erfahrung aus seinem Dienst im alten Imperium hat, um gerade Thrawns Aktionen im Vergleich zu anderen hochrangigen Offizieren und imperialen Taktikern zu betrachten. So bleiben die überragenden Winkelzüge Thrawns spannend und können den Leser immer wieder überraschen. Auch C`Baoths Tun lässt für seine unmittelbare Umgebung stets eine Unwägbarkeit zurück, die sehr gut zu seinem fortschreitenden Klonwahnsinn passt – und erspart es dem Autor, dem Leser glaubhafte taktische Überlegungen oder den Irrsinn eines übergeschnappten Jedi-Klons im Kopf seiner Figuren präsentieren zu müssen. Gerade Mara Jades langsame Emanzipation von ihrer früheren Tätigkeit als »Hand des Imperators« und die vielen gleichsam taktischen wie politischen Überlegungen, denen sich Leia Organa Solo stellen muss, werden interessant wiedergegeben, sodass auch in actionärmeren Teilen der Erzählung immer der Wunsch vorhanden bleibt, in der Erzählung fortzuschreiten, um das Ergebnis der Bemühungen kennenzulernen. Dabei wechselt der Autor teilweise so geschickt zwischen den Erzählebenen, dass die Spannung schon alleine durch die unterschiedlichen Blickwinkel der Handelnden auf eine einzige Szenerie und den Informationsvorsprung einer Seite entsteht. Dabei wechseln die Perspektiven meist innerhalb von zehn bis fünfzehn Seiten, sodass ein dynamischer Fluss entsteht und keine Seite zu großes Übergewicht enthält – auch hiermit gelingt es Zahn, das cineastische Grundgefühl der Erzählung beizubehalten und behält dieses bis zum Ende bei. Die einzigen echten Längen entstanden für mich bei der Verfolgung der Expedition auf Wayland, bei der die Gruppe um Luke Skywalker im Grunde dauernd mit denselben Schwierigkeiten konfrontiert wird und man, das unvermeidliche Ziel in Form des befestigten Berges mit der Schatzkammer vor Augen, sich des öfteren fragen musste, wann die Reisenden endlich dort ankommen. Auch der Grund, warum Leia ihrem Bruder überstürzt nach Wayland nachreiste, scheint mir wenig glaubhaft, da bei einem Jedi von Lukes Können eigentlich zu erwarten wäre, dass er die zu befürchtende Ungewöhnlichkeit frühzeitig bemerkt und deswegen keine Hilfe durch Leia benötigt. Angesichts aber des unmittelbar bevorstehenden Showdowns ist ihre Anwesenheit auf Wayland zweifellos nötig. Größter Wermutstropfen ist das wohl unvermeidliche Ende einer der liebgewonnenen Hauptfiguren – aber man kann bekanntlich nicht alles haben! Auch mit diesem Tod bleibt der Abschlussband der Trilogie eines der herausragendsten Bücher aus dem Star-Wars-Universum. Zu Recht wird die Thrawn-Trilogie von Fans vergöttert, und die Neuauflage bietet eine neutrale, aber nicht weniger schicke Optik mit einem Reliefdruck des imperialen Symbols auf dem Cover. Wer die Trilogie noch nicht besitzt, kann wirklich bedenkenlos zuschlagen.

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