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Rezension zu
Ich umarme den Tod mit meinem Leben

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eigenwillig und anders

Von: Natascha
09.07.2019

Ich habe mich wirklich sehr auf dieses Buch gefreut, da ich ein großer Fan der Schauspielerin Marianne Sägebrecht bin. Leider muss ich sagen, dass mich dieses Buch enttäuscht hat und ich mir irgendwie mehr von ihm und der Autorin erwartet hätte. Für die Gestaltung des Einbands und die Optik vergebe ich gerne 5 von 5 Sternen. Die Skizzen, Blumen, Schriftzeichen und abgesetzten Zitate lockern den Text gekonnt auf und lockern das doch recht ersten Thema etwas auf. Dafür gebe ich gerne die volle Punktzahl. Ich finde es auch gut, wenn man hin und wieder mal ein paar Worte oder vielleicht sogar einen ganzen Absatz in Kursivschrift einfügt. Das hier allerdings ganze Kapitel in Kursivschrift gedruckt wurden, fand ich auf Dauer beim Lesen doch recht anstrengend. Nun zum Inhalt (Vorsicht, kann Spoiler enthalten!): Der Inhalt wechselt mit jedem neuen Kapitel munter hin und her, mal geht es um die Zeit vor Sägebrechts Geburt, dann sind wir im hier und jetzt und dann begleiten wir die Autorin als Jugendliche. Genau wie beim Schriftbild fand ich es als Leserin mitunter schwer und anstrengend, eine klare Linie zu erkennen, der ich folgen kann. Der Sprach- bzw. Schreibstil ist recht eigen, was ich jedoch als positiv bewerte, da hier eine persönliche Note mitschwingt, die ich gerade bei so einem delikaten Thema gut fand. Teilweise fand ich gerade die Passagen am Anfang (Schwangerschaft der Mutter, Geburt von Sägebrecht) irgendwie unpassend. Mir ist der Sinn dahinter durchaus bewusst (von der Geburt bis zum Sterben), jedoch weiß ich nicht, wie die (fiktive) Erinnerung an die eigene Geburt und die Zeit danach hier einordnen soll. Ein gutes Beispiel hierfür wäre der Satz auf S. 12 "Von zwei kräftigen Händen, die wohl wissen, was sie tun, finde ich mich immer noch nackt, wie Gott mich schuf, und immer noch schlotternd mit einer verlorengegangenen Nabelschnur - "Aua, da tat was weh an meinem jungen Bäuchelein" - in Richtung der schummrigen Deckenleuchte emporgehoben. Im Großen und Ganzen lässt sich das Buch ansonsten recht flüssig lesen, sobald man sich an den Stil gewöhnt hat. Es lässt sich nicht abstreiten, dass der Tod Teil unseres Lebens ist und immer noch ein Thema ist, das wir gerne verdrängen und/oder ausblenden. Sterbebegleitung ist ein wichtiges Thema, das Aufmerksamkeit braucht und dem wir uns vielleicht auch mit einer gewissen Leichtigkeit nähern müssen. Um so mehr habe ich mich gefreut, als ich hörte, dass ausgerechnet Marianne Sägebrecht dieses "Tabuthema" anspricht. Leider hat mich die Umsetzung nicht überzeugen können.

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