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Rezension zu
Eine Odyssee

Literatur und Leben!

Von: ulrike rabe
05.07.2019

Es kommt überraschend für den Altphilologen Daniel Mendelsohn, als sich sein 81-jähriger Vater Jay entschließt, an seinem College-Seminar über Homers Odyssee teilzunehmen. Ein Entschluss, der Vater und Sohn unerwartet nahe zusammenführt. Die beiden verbringen eine sehr intensive Zeit miteinander, gehen sogar zusammen auf eine Mittelmeerkreuzfahrt auf Odysseus‘ Spuren. Daniel Mendelsohn erzählt von dieser Zeit. Es ist eine sehr berührende und emotionale Geschichte. "Eine Odyssee: Mein Vater, ein Epos und ich“ ist kein Roman und keine Biografie, der Verlag nennt das Buch ein „erzählendes Sachbuch“. Dabei verwebt Daniel Mendelsohn die Geschichte seines Vaters Jay sowie seine eigene Lebensgeschichte mit sprachwissenschaftlichen Überlegungen zu Homers Epos. Die Odyssee, eine 3000 Jahre alte Geschichte, die von Familie, Identität, Herkunft und Heldentum erzählt, als Auslöser für eine Reise zu den eigenen Wurzeln. Das hört sich zunächst etwas herausfordernd an. Aber Daniel Mendelsohn bleibt bei allen wissenschaftlichen Interpretationen und Analysen des umfangreichen Klassikers der griechischen Antike in Sprache und Stil auf einer absolut gut verständlichen Ebene. Odysseus‘ Sohn Telemach kennt den eigenen Vater nicht, das unterscheidet ihn wohl von Daniel. Doch auch der Autor lernt den Vater am Ende seiner Tage auf eine ganz neue Weise kennen. Gegen Ende des Buches verstärkt sich die Verbundenheit von Vater und Sohn zunehmend, fast so als ob der Autor den wissenschaftlichen Teil ein klein wenig als Vorwand benutzt hätte, ein zutiefst emotionales Buch über seinen Vater schreiben zu können. „Das Gedicht ist realer!“, sagt Jay zu Daniel während der Kreuzfahrt. Große Literatur und das Leben an sich, da ist oft nicht viel dazwischen!

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