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Rezension zu
Das Buch vom Anfang von allem

Das Geheimnis unseres Universums:

Von: Anja Beisiegel "Hund im Buch"
01.07.2019

Seit Charles Darwin im November 1859 sein Werk On the Origin of Species erstmals veröffentliche, wurde es einer breiteren Öffentlichkeit klar: Der Anfang von Allem hat sich wohl nicht so zugetragen, wie in der Bibel beschrieben. Diese Differenz zwischen naturwissenschaftlicher Forschung und biblischer Überlieferung führte im 19. Jahrhundert zu erbitterten Disputen. Der Theologe Rainer Oberthür greift in „Das Buch vom Anfang von Allem“ das Thema auf: Er stellt dem Text der Genesis den aktuellen Stand naturwissenschaftlicher Erkenntnisse zur Seite und führt den Leser zurück zum Anfang von Allem, als vor 13,8 Milliarden Jahren Alles begann. Finsternis und Licht, die Gestirne, die Entstehung des Lebens, der Tiere und des Menschen: Oberthür zeigt Parallelen und Gegensätze auf, die sich zwischen dem Wortlaut der Genesis und den Ergebnissen naturwissenschaftlicher Forschung ergeben. Dies geschieht sehr anschaulich, sowohl was den Text als auch was die grafische Gestaltung des Buches betrifft: Der „roter Faden“ tritt uns im Buch in Gestalt eines grafisch gestalteten Doppelfadens entgegen, der sich über sämtliche Seiten zieht und dabei die naturwissenschaftlichen Darstellungen und die theologischen Erläuterungen zugleich miteinander verknüpft als auch – übersichtlich – voneinander trennt. Für die Illustrationen des Buches wurden sowohl Bilder aus dem biblischen Kontext gewählt. Da sieht man Ausschnitte aus der Schöpfungsgeschichte, wie sie im Markusdom in Venedig vor 800 Jahren als Mosaik gestaltet wurden, und Details aus dem Petri-Altar, den Meisters Bertram um das Jahr 1400 herum erschuf. Diesen kunsthistorischen Schätzen werden unter anderem Aufnahmen aus dem Weltall und Abbildungen von Fossilien gegenübergestellt. Gerade die Fotografien, die Reste von Sternenexplosionen zeigen, undenkbar weit entfernte Galaxien oder den rotglühenden Sonnenball, üben eine große Faszination aus, und dies vor allem in der Gegenüberstellung mit den tiefen Blautönen der venezianischen Mosaiken. Oberthür bringt es am Ende so auf den Punkt: „Alle Dinge, die wir sehen, können wir doppelt anschauen: als Tatsache und als Geheimnis. (…) Wenn wir die Tatsachen kennen, können wir staunen, können wir nach dem Geheimnis und nach Gott fragen.“ Ob man nun das Geheimnis mit oder ohne Gott ergründen möchte, bleibt jedem selbst überlassen. „Die Unfassbarkeit aller Ereignisse vom Urknall bis zu Leben (…) ist ein sehr guter Grund, an einen Schöpfer der Welt zu glauben“, sagt Oberthür. Aber, so der Theologe: Dies ist „kein zwingender Beweis dafür, dass es Gott gibt.“ Rainer Oberthür, Jahrgang 1961, hat zahlreiche Bücher verfasst, darunter auch einige für Kinder. „Das Buch vom Anfang von Allem“ eignet sich (auch aufgrund seiner persönlichen Leseransprache) gut für ältere Kinder in der „Warum-Phase“, ist aber aus meiner Sicht auch ein Einstiegsbuch für Erwachsene, die sich mit dem Geheimnis des Universums befassen möchten

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