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Rezension zu
Die Geschichte der Bienen

Das Wasserbuch war überzeugender!

Von: Janine2610 aus 2103 Langenzersdorf/Österreich
18.06.2019

Maja Lundes »Die Geschichte der Bienen« ist der erste erschienene Band eines "Klima-Quartetts", aber schon das zweite Buch, welches ich aus dem Quartett gelesen habe. »Die Geschichte des Wassers« habe ich mir bereits im Sommer 2018 gegönnt und war begeistert davon. Wenn ich die beiden Romane nun so vergleiche, kommen die Bienen bei mir mit "nur" vier Sternen nicht ganz so gut weg. Einerseits waren natürlich meine Erwartungen nach dem Wasser sehr hoch, aber das ist bestimmt nicht der alleinige Grund, weshalb die Bienen bei mir schlechter wegkommen. Anders als beim Wasser, gibt es bei den Bienen keine zwei, sondern gleich drei Zeitstränge: Mitte des 19. Jahrhunderts in England, Gegenwart in den USA und Ende des 21. Jahrhunderts in China. Ich bin grundsätzlich kein großer Fan von vielen Zeitsträngen, da es mir durch mehrere Handlungen schnell mal zu viel wird. Drei Zeitstränge sind dabei das absolute Maximum für mich. Da die Kapitel einigermaßen kurz sind und es dann immer in einer anderen Zeit weitergeht, kommt man recht schnell in den "gleich-noch-EIN-Kapitel"-Lesemodus. Der Teil aus der Vergangenheit mit William kam erst nicht wirklich in Schwung. Die Handlung plätschert dahin, ohne dass etwas Nennenswertes passieren würde. Erst als der Mann endlich aus dem Bett kam, wurde es interessanter. In der Gegenwart mit George sieht das Ganze schon anders aus. In diesem Teil haben mich vor allem die aktuellen Geschehnisse, das Bienenverschwinden betreffend, gefangen genommen. Die Buchfigur George ist eine ewig besorgte und ängstliche. Seine Bienen sind ihm heilig und man kommt als Leser nicht umhin, sich seiner Besorgnis anzuschließen, wenn man all das hört, was in anderen Bundesstaaten der USA mit den Bienen passiert. Der Zukunftsteil, obwohl der eigentlich der wichtigste zu sein scheint, hat mich leider nicht durchgehend fesseln können. Die Arbeiterin Tao war mir nicht sympathisch, da sie (wie auch schon Signe im Wasserbuch) so emotionslos gewirkt hat ... Aber bis auf diese häufig übertriebenen, sinnlos seitenfüllenden Wege- und Umgebungsbeschreibungen fand ich den Teil relativ spannend. Dass Bienen für das Überleben der Menschheit enorm wichtig sind, ist klar. Was mir in diesem Buch aber ein wenig gefehlt hat, war die Dramatik bei der ganzen Sache. Die kommt einfach nicht so gut rüber! Maja Lunde hat zwar einen sehr nüchternen Schreibstil und dadurch fühlt man sich mehr abgegrenzt von der Geschichte. Aber im Wasserbuch hat sie es in meinen Augen trotz ihres Stils viel besser hinbekommen, das ganze Ausmaß des Leids für die Menschen spürbar werden zu lassen. Schade fand ich auch, dass im Zukunftsteil das Wasserproblem keine Erwähnung gefunden hat. Das hat für mich gar nicht zusammengepasst, erst in der Geschichte des Wassers lesen zu müssen, dass Mitte des 21. Jahrhunderts die Welt ein großes Problem hat, weil es kaum noch Trinkwasser gibt und in der Geschichte der Bienen wird es 2098 nicht mal erwähnt? Ich weiß, im Roman soll es um das Bienenproblem gehen, aber ich finde das Zukunftsszenario so eben nicht wirklich realistisch ... Wie hängen die drei Zeitstränge nun zusammen? Diese Auflösung ist leider auch viel weniger spektakulär als ich es erwartet habe. Da bin ich wohl vom Zusammenhang der beiden Zeitstränge aus dem Wasser noch zu verwöhnt ... Wie dem auch sei. Das hört sich für vier Sterne wahrscheinlich alles viel zu kritisch an. Soll es aber gar nicht. Trotz alledem ist es ein gutes Buch, das mich durch die Handlung größtenteils fesseln konnte und das ich wegen der Wichtigkeit seines Themas gerne weiterempfehle.

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